Pneumologie 2005; 59 - V177
DOI: 10.1055/s-2005-864625

Radiofrequenzablation maligner Lungentumoren – sinnvoll?

W Jungraithmayr 1, O Schäfer 2, J Hasse 1, B Passlick 1, E Stoelben 1
  • 1Abteilung für Thoraxchirurgie
  • 2Abteilung für Röntgendiagnostik, Universitätsklinikum Freiburg

Hintergrund: Die Radiofrequenzablation (RFA) ist ein minimal invasives Verfahren, welches in der Behandlung maligner Lebertumoren etabliert ist. Die Methode könnte auch bei Patienten mit malignen Lungentumoren Anwendung finden, die aus funktionellen Gründen von einer Operation ausgeschlossen werden müssen. Bisher liegen allerdings wenig Daten über den Einsatz der RFA bei malignen Lungentumoren vor.

Patienten und Methoden: Zwischen November 2001 und Januar 2004 wurden 11 maligne Lungentumoren mit RFA behandelt. Die Indikation zur RFA ergab sich aus unzureichender pulmonaler Reserve sowie aufgrund relevanter Nebendiagnosen.

Ergebnisse: Es wurden 11 Herde bei 10 Patienten mittels RFA behandelt. Die behandelten Tumore waren primäre, nichtkleinzellige Karzinome der Lunge (n=9) sowie Metastasen von nichtkleinzelligen Karzinomen (n=2).

Frühkomplikationen der RFA waren Pneumothorax, hämorrhagischer Pleuraerguß, bronchopleurale Fistel und Perikarditis. Als Spätkomplikation trat 2 Wochen nach RFA eine Pneumonie auf. Kein Patient verstarb in Zusammenhang mit dem Eingriff. Nach einem mittleren Follow-up von 8,5 Monaten sind 5 Patienten verstorben. 5 Patienten leben, davon 2 Patienten ohne Tumorrezidiv.

Schlussfolgerung: Die RFA bei Patienten mit Lungentumoren ist technisch durchführbar. Möglicherweise ist es eine therapeutische Alternative für Patienten mit lokalisierten Tumoren, die inoperabel sind. Allerdings ist in dieser Serie die Morbidität des Verfahrens, gemessen an der Invasivität, hoch. Außerdem ist die Patientenzahl noch gering, so dass lediglich eine präliminäre Aussage bezüglich der onkologischen Langzeitergebnisse gemacht werden kann.