Pneumologie 2005; 59 - P121
DOI: 10.1055/s-2005-864579

Obstruktives Schlafapnoesyndrom und pleuropulmonale Amyloidose – Mögliche Zusammenhänge?

J Günther 1, H Schweisfurth 1
  • 1Carl-Thiem-Klinikum Cottbus, 3. Medizinische Klinik

Einleitung: Bei der Amyloidose handelt es sich um Ablagerungen von fibrillären Amyloidproteinen in der extrazellulären Matrix von Organen und Geweben, lokal oder systemisch, mit unterschiedlicher klinischer Relevanz. Im vorliegenden Fall stellten wir die Diagnose eines obstruktiven Schlafapnoesyndroms und einer pleuropulmonalen Amyloidose. Besteht ein Kausalzusammenhang? Kasuistik: 49j. Pat., männl., Gewicht 95Kg, Größe 178cm, Nationalität deutsch. Anamnese: Langjährig bestehender arterieller Hypertonus, Z. n. Thoraxtrauma mit Rippenserienfraktur rechts 1999. Risiken: Nikotin ca.30 Packyears, Asbestexposition 1977. Befunde: Rö-Thorax, CT-Thorax: 4×2x2cm und 3×8x2cm im Durchmesser große Raumforderungen rechts apikal und laterodorsal. Normalbefunde für Bodyplethysmographie, CO-Diffusionskapazität, Spiroergometrie, SBS, übliche Laborbefunde incl. TM-Marker, immunologische Parameter (Plasmozytom, multiples Myelom), Bronchoskopie, HNO-Status. Histologie: Noduläre Amyloidose (L-Amyloid). Schlaflabordiagnostik: Mittelschweres obstruktives Schlafapnoesyndrom, RDI 26, min O2-Sättigung 85%.

Diskussion: Im vorliegenden Fall handelt es sich wahrscheinlich um zwei unterschiedliche, voneinander unabhängige Krankheitsbilder. Manifestationen der Amyloidose im Bereich der Atemwege mit restriktiven und obstruktiven Funktionsstörungen sind beschrieben. Im vorliegenden Fall liegt jedoch keine funktionelle Beeinträchtigung vor, so dass ein Kausalzusammenhang unwahrscheinlich erscheint.