Pneumologie 2005; 59 - P468
DOI: 10.1055/s-2005-864578

REM-Schlaf Hypoventilation bei einseitiger Phrenikusparese

J Steier 1, T Wessendorf 1, H Teschler 1
  • 1Ruhrlandklinik, Abteilung Pneumologie-Universität, Universität Duisburg-Essen, Essen

Einleitung: Das Zwerchfell ist während des REM-Schlafs der stärkste Muskel für die Einatmung. Es wurde die Hypothese aufgestellt, dass bei Patienten mit einseitiger Zwerchfellparese im REM-Schlaf keine ausreichende Oxygenierung gewährleistet werden kann.

Methoden: Um diese Hypothese zu prüfen, wurde eine Polysomnographie bei 11 Patienten mit idiopathischer (n=9), traumatischer (n=1) oder maligner (n=1) Ursache einer einseitigen Zwerchfellparese (bestätigt mittels Durchleuchtung und Sonographie) durchgeführt.

Ergebnisse: Alle 11 Patienten (4f, 7m, Alter 65±11 Jahre, 28±5 BMI kg/m2) zeigten schlafbezogene Atmungsstörungen (REM-Hypoventilation 8x, REM-Hypoventilation plus OSA 2x, leichte OSA 1x). Die Sauerstoffsättigung fiel in längeren REM-Phasen von >90% auf minimale Werte von 74±9,6%.

Schlussfolgerung: Schlafbezogene Atmungsstörungen, insbesondere die REM-Schlaf Hypoventilation, sind bei Patienten mit einer einseitigen Zwerchfellparese häufiger als angenommen. Nächtliche Überwachung in Form der Pulsoxymetrie oder Polysomnographie sollte als ein Teil der Routineuntersuchung bei diesen Patienten durchgeführt werden.