Erfassung von Mund-, Nasen-, Rachenbeschwerden mittels Fragebogen vor und nach CPAP-Therapie

Viele Patienten mit einem obstruktiven Schlafapnoesyndrom klagen unter einer CPAP-Therapie über Beschwerden im Nasen/Rachenbereich. Hierbei ist bisher nicht geklärt, ob die Beschwerden durch die CPAP-Therapie oder durch die nächtlichen Atmungsstörungen ausgelöst werden.

Daher wurden 163 Patienten, die mit der Erstdiagnose eines OSAS in Schlaflabor neu auf eine nächtliche Beatmungstherapie eingestellt wurden bezüglich der Mund/Rachenproblematik mittels eines Analogfragebogens und 5 Fragen jeweils in fünf Merkmalsausprägungen untersucht:

Methodik: 163 Patienten, 137 männlich, 26 weiblich, durchschnittlicher BMI 31,0kg/m², AHI 37,6 /h (±24,7), minimale SO² 79,1% (±10,0). Davon mit einem AHI <20/h 52 Patienten und >20/h 111 Patienten.

Ergebnisse:

Frage:	Vor Therapie	Nach Therapie	Signifikanz
Hatten Sie eine verstopfte Nase?	1,58±1,23	1,64±1,15	n.s.
Hatten Sie eine trockene Nase?	1,66±1,25	1,96±1,24	p<0,05
Hatten Sie eine laufende Nase?	1,01±0,99	1,09±1,02	n.s.
Hatten Sie einen trockenen Mund?	2,08±1,46	2,38±1,37	p<0,05
Hatten Sie einen trockenen Rachen?	1,88±1,50	2,19±1,36	p<0,05
Gesamt-Score	8,22±4,60	9,26±4,15	p<0,003

Die Zunahme der Beschwerden bei den Patienten, die vor der Therapie einen AHI <20/h aufgewiesen hatten, war unter CPAP deutlich stärker ausgeprägt, als bei den übrigen Patienten. Einen besonders ausgeprägten Anstieg der Beschwerdesymptomatik war bei den Patienten nachzuweisen, die vor Therapie kaum über Beschwerden geklagt hatten. Bei den Patienten mit einem hohen Beschwerdewert vor Therapie war dagegen ein Rückgang nachzuweisen.

Schlussfolgerung: Die Erfassung der Mund/Nasen/ Rachen-Beschwerden bei OSAS-Patienten mittels eines Fragebogens ist sinnvoll. Besonders Patienten mit einem niedrigem AHI oder wenigen Beschwerden im Rachen vor Therapie klagen unter CPAP über eine Zunahme der Beschwerden. Diese Patienten benötigen ein besonders intensives Management.