Pneumologie 2005; 59 - P265
DOI: 10.1055/s-2005-864563

Therapeutische Ansätze, Verlauf und Progressionsmuster beim malignen Pleuramesotheliom

A Kempa 1, T Duell 1, K Häußinger 1
  • 1Asklepios Fachkliniken München-Gauting

Das maligne Pleuramesotheliom ist eine bösartige Atemwegserkrankung von zunehmender Häufigkeit. In den letzten Jahren wurde die Wirksamkeit einer zytostatischen Chemotherapie beim Mesotheliom nachgewiesen und Patienten mit multi-modalen Therapiekonzepten einschließlich Chemotherapie behandelt. Noch unklar ist, welchen Einfluss eine chemotherapeutische Behandlung auf den weiteren Krankheitsverlauf hat.

Von August 2001 bis Juli 2004 stellten sich auf unserer Abteilung 53 Patienten zu Beratung, Diagnostik oder Therapie eines malignen Pleuramesothelioms vor. Bei 17 Patienten (32%) wurde von einer Therapie abgesehen. Bei 21 Patienten (40%) wurde als primäre Therapiemaßnahme eine Chemotherapie eingeleitet. Bei 6 Patienten (11%), mit denen initial ein abwartendes Verhalten vereinbart worden war, wurde bei einem späteren Krankheitsprogress eine Chemotherapie eingeleitet. Acht Patienten (15%) wurden primär operiert, bei 6 dieser Patienten (11%) wurde später eine Chemotherapie durchgeführt. Bei einem Patienten wurde primär eine Strahlentherapie eingeleitet. Insgesamt wurden 33 Patienten chemotherapiert (62%).

Bei 17 der 21 primär chemotherapierten Patienten konnte eine Partialremission oder zumindest eine Krankheitsstabilisierung erreicht werden, 4 Patienten waren unter Therapie progredient. Unter den 12 sekundär chemotherapierten Patienten konnte bei immerhin 5 Patienten eine Partialremission oder eine Krankheitsstabilisierung erreicht werden, bei drei Patienten musste die Therapie wegen unerwünschter Arzneimittelwirkungen abgebrochen werden, 2 Patienten waren unter Therapie progredient. Insgesamt zehn Patienten erhielten eine Zweit-, drei Patienten eine Drittlinientherapie.

Bei 7 Patienten traten im Verlauf Fernmetastasen auf. Sechs dieser Patienten waren zuvor chemotherapiert worden (85%), während nur bei einem Patienten, der nie chemotherapiert wurde, Metastasen auftraten.

Diese Übersicht gibt einen Hinweis darauf, dass eine zytostatische Therapie das Progressionsmuster des malignen Mesothelioms verändert. Welchen Einfluss dies auf Überleben und Lebensqualität der Patienten hat und ob dies Folge der Therapie, der genaueren Nachbeobachtung oder eines möglichen längeren Überlebens ist, werden wir ggf. zu einem späteren Zeitpunkt darstellen.