Pneumologie 2005; 59 - P388
DOI: 10.1055/s-2005-864560

Case-Report: Gleichzeitiges Vorliegen einer Tracheobronchopathia ostechondroplastica und einer Lungentuberkulose

B Werner 1, M Woenckhaus 2, A Schreyer 3, M Pfeifer 1
  • 1Klinik Donaustauf / Med. Klinik II
  • 2Pathologisches Institut
  • 3Radiologisches Institut, Universität Regensburg

Die Ätiologie und die Pathogenese der Tracheobronchopathia osteochondroplastica (TO) ist unbekannt. Die klinische Symptomatik reicht von Beschwerdefreiheit bis zu schwerer Dyspnoe, Hämoptoe oder Pneumonie.

Es wird der Fall einer 53-jährigen Frau beschrieben, die sich wegen Husten, Mattigkeit und Hämoptysen stationär vorstellte. Radiologisch zeigten sich reticulonoduläre Infiltrationen im Oberlappen li. Differenzialdiagnostisch wurde primär einer TBC, eine maligner Prozess oder eine entzündliche Genese diskutiert. Sputumuntersuchungen und nachfolgende Kulturergebnisse bestätigten einer Oberlappentuberkulose.

CT – Thorax Untersuchungen und die virtuelle Bronchoskopie zeigten zahlreiche noduläre Veränderungen, teilweise mit Kalzifikationen im Niveau der oberen Bronchialschleimhautschichten mit deutlicher Abgrenzung von den Knorpelspangen.

Die Patientin wurde bronchoskopiert. Es zeigten sich bei Rigidität der Trachea und bei Aussparung der membranösen Anteile zahlreiche derbe, weißgraue höckrige Knötchen teils konfluierend mit Befall der Hauptbronchien.

Ergänzend wurden eine AF-Bronchoskopie und ein endobronchialer Ultraschall durchgeführt.

Die Verdachtsdiagnose der TO wurde bei den histopathologischen und elektronen-mikroskopischen Untersuchungen bestätigt. Andere Erkrankungen wie eine Sarkoidose, Amyloidose, Papillomatose, ein maligner Prozess oder Kalzifikationen bei TBC konnten ausgeschlossen werden.

Bei einer Kontrolluntersuchung nach 1 Jahr nach Abschluss der Tuberkulosebehandlung zeigte sich bronchoskopisch ein unverändertes Bild. Bisher fanden sich keine Komplikationen verursacht durch die Tracheobronchopathia chondroplastica.

Die Prognose der TO ist günstig. Charakteristische CT – Veränderungen sind bereits diagnostisch richtungsweisend.