Pneumologie 2005; 59 - P411
DOI: 10.1055/s-2005-864558

Die transbronchiale Kryobiopsie liefert große Präparate von guter diagnostischer Qualität

A Babiak 1, J Hetzel 1, C Schumann 1, M Hetzel 1
  • 1Medizinische Klinik und Poliklinik, Universität Ulm, Abteilung Innere Medizin II, Sektion Pneumologie

Hintergrund: Die Präparate transbronchialer Biopsien bieten hinsichtlich der histologischen Beurteilbarkeit häufig erhebliche Schwierigkeiten. Quetschartefakte sowie die geringe Größe der Biopsate schränken die Aussagekraft in vielen Fällen ein. Die flexible Kryosonde bietet eine neue Möglichkeit der Gewinnung peripheren Lungengewebes. In einer prospektiven Studie wurden die histologischen Präparate dieser Technik mit Biopsaten konventioneller transbronchialer Zangenbiopsien verglichen.

Material und Methoden: Eine modifizierte flexible Kryosonde kam in dieser Untersuchung zum Einsatz. Bei der Kryosonde handelt es sich um eine neue flexible Sonde mit verbesserter Kühlleistung und erhöhter Zugfestigkeit. Bei acht Patienten wurde bei Verdacht auf eine interstitielle Lungenerkrankung eine transbronchiale Biopsie mittels Kryosonde durchgeführt. Zusätzlich wurden bei allen Patienten konventionelle Zangenbiopsien durchgeführt. Die gewonnenen Präparate wurden histologisch aufgearbeitet und verglichen. Es wurde an allen Präparaten eine morphometrische Untersuchung durchgeführt.

Ergebnisse: In allen Fällen verliefen die Eingriffe komplikationslos. Es kam zu keinen Blutungen, kein Patient erlitt einen Pneumothorax. Die Biopsate der Kryosonde waren in allen Fällen größer als Zangenbiopsate (11,47 vs. 2,4mm2) und wiesen keine Quetschartefakte auf. Die endgültige Diagnose konnte in drei Fällen aus Biopsaten beider Techniken gestellt werden und in drei Fällen nur aus Präparaten der Kryosonde. In zwei Fällen erbrachten beide Biopsietechniken kein diagnostisches Material.

Schlussfolgerung: Die transbronchiale Kryobiopsie liefert große und diagnostisch verwertbare Biopsate. Die diagnostische Überlegenheit und die Sicherheit soll in weiteren prospektiven Studien untersucht werden.