Pneumologie 2005; 59 - P366
DOI: 10.1055/s-2005-864546

Kolophonium-Asthma: Zwei Kasuistiken

G Olbrich 1, D Müller-Wening 1, T Renck 1
  • 1Zusamklinik der LVA Schwaben

Einleitung: Kolophonium wird in der Elektroindustrie als Flussmittel beim Löten verwendet.

Derartige Expositionen können zu Asthma bronchiale oder chronischen Lungenerkrankungen führen.

Methodik: Zwei Industrie-Löterinnen, 36 und 40 Jahre alt, wurden zur Abklärung von arbeitsplatzbezogenen Atembeschwerden untersucht. Nur eine der Patientinnen war bronchial hyperreagibel, bei beiden ergab sich kein Hinweis für eine Atopie. Es wurde ein arbeitsplatzbezogener Provokationstest (Löten) mit dem jeweiligen Lötmittel durchgeführt.

Ergebnis: Bei der einen Patientin entwickelte sich eine Stunde, bei der anderen vier Stunden nach Beginn der in der Klinik durchgeführten arbeitsplatzbezogenen Löt-Provokation eine signifikante obstruktive Ventilationsstörung mit Symptomen.

Diskussion: Eine mehrstündige Provokation mit Lötdämpfen kann erforderlich sein, um ein Kolophoniumasthma nachzuweisen. Probleme der Epidemiologie und der Pathogenese werden anhand der Literatur dargestellt und diskutiert.