Pneumologie 2005; 59 - P30
DOI: 10.1055/s-2005-864543

Omalizumab (rhuMAb-E25) induziert Apoptose in eosinophilen Granulozyten bei allergischen Atshmatikern

O Noga 1, G Hanf 1, I Brachmann 1, A Klucken 1, J Seybold 1, S Rosseau 1, G Kunkel 1, N Suttorp 1
  • 1Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Asthma Poliklinik, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum, Berlin

Grundlagen: Die Behandlung mit Omalizumab stellt einen neuen therapeutischen Ansatz zur Behandlung des schweren allergischen Asthmas dar. Die klinische Wirksamkeit und Verträglichkeit ist mittlerweile in zahlreichen Studien belegt. Die weitgehende Eleminierung des IgE durch die Antikörpertherapie lässt eine weiterreichende Beeinflussung des Immunsystems erwarten. Dies ist bisher nur wenig untersucht. In grundlegenden Studien konnte neben den klinischen Wirkungen ein Einfluss einer Omalizumabtherapie auf eosinphile Granulozyten im peripheren Blut und die Konzentration von Serumzytokinen nachgewiesen werden. Unter Anti-IgE-Therapie sank die Zahl der eosinophilen Granulozyten, gleichzeitig kam es zu einem Absinken von Zytokinen wie IL-5 und IL-13. Ziel der vorliegenden Arbeit war die Untersuchung inwieweit Omalizumab eine Apoptose von eosinophilen Granulozyten induziert und ob es zu einer Downregulation von auf das Überleben von eosinophilen Granulozyten relevanter Zytokine kommt.

Methodik: Hierbei wurden bei 19 Patienten mit allergischem Asthma, die Omalizumab s.c. in einer Dosierung von 0,016mg/kgKG/IgE alle 4 Wochen (n=9) oder ein Placebo (n=10) erhielten, Marker der Apoptose und Aktivierung (Annexin V, 7AAD, CD 95, CD 69), sowie die intrazelluläre Produktion von Zytokinen (IL-5, GM-CSF) in Lymphozyten mittels Facsanalyse bestimmt.

Ergebnisse: Es zeigte sich eine signifikante Zunahme der Apoptose-Marker in der Verumgruppe. Weiterhin zeigte sich eine signifikant verminderte Zytokinexpression nach Stimulation mit Ionomycin/Monesin in den Lymphozyten der Verumgruppe.

Fazit: Diese Ergebnisse legen eine immunologische Beeinflussung der Eosinenüberlebensdauer durch Regulation überlebenswichtiger Zytokine mit konsekutiver Induktion der Apoptose nahe. Omalizumab führt somit neben direkten IgE-blockierenden zu weiterreichenden immunologischen Effekten.