Pneumologie 2005; 59 - P81
DOI: 10.1055/s-2005-864537

Kontrastverstärkte 3D-MRT-Perfusion der Lunge bei Patienten mit Zystischer Fibrose

M Eichinger 1, C Fink 1, M Puderbach 1, S Ley 1, J Gahr 2, C Plathow 1, J Zaporozhan 1, M Wiebel 3, S Tuengerthal 3, A Schmähl 3, FM Müller 2, HU Kauczor 1
  • 1Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) Heidelberg
  • 2Universitätskinderklinik Heidelberg
  • 3Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg

Ziel: Korrelation morphologischer Lungenparenchymveränderungen mit kontrastverstärkter 3D-MRT-Perfusion bei Kindern mit zystischer Fibrose (CF).

Material und Methoden: 11 CF-Patienten (9 w, 2 m, 12–18 Jahre) wurden an einem 1,5 T MRT (Magnetom Symphony, Erlangen, Deutschland) untersucht. Morphologie: HASTE-Sequenz transversal und coronal (TR/TE/α: 600 ms/28 ms/180°, Schichtdicke 6mm), Atemanhalt 18s; 3D-Perfusion: zeitlich hochaufgelöste 3D-GRE Pulssequenz (FLASH, TE/TR/α: 0,8/1,9msec/40°) jeweils mit paralleler Bildgebung (GRAPPA, PAT-Faktor 2). 25 konsekutive 3D-Datensätze der gesamten Lunge wurden nach i.v. Applikation von 0,1 mmol/kg KG Gadodiamide (Injektionsgeschwindigkeit 3–5ml/s) akquiriert.

Die Auswertung von 198 Lungensegmenten erfolgte durch zwei Radiologen im Konsensus. Schweregradeinteilung morphologische Veränderungen: 0=normal, 1=mäßig, 2=schwer; Perfusion: 0=normal, 1=defekt. Statistische Auswertung mittels Mantel-Haenszel-Test.

Ergebnisse: Segmentale Perfusionsausfälle wurden bei allen Patienten beobachtet und waren vorwiegend in den Oberlappen lokalisiert (80% versus 39%). Normales Lungenparenchym zeigte eine homogenen Perfusion in 86% der Lungensegmente (p<0,0001), während schwere morphologische Veränderungen in 97% zu Perfusionsdefekten führten (p<0,0001). Segmente mit mäßigen morphologischen Veränderungen wiesen entweder eine normale (53%) oder eine gestörte Perfusion (47%) auf.

Schlussfolgerung: Normales Lungenparenchym zeigt eine homogenen Perfusion. Schwere Lungendestruktion führt zu Perfusionsausfällen. Mäßige morphologische Veränderungen führen in nahezu gleichem Verhältnis zu normaler oder defekter Perfusion. Die hypoxische Vasokonstriktion bedingt eine Minderperfusion bzw. Perfusionsausfall nicht belüfteter Areale. Die Lungenperfusion ist ein vielversprechendes Verfahren zur funktionellen Charakterisierung des Schweregrades morphologisch nicht differenzierbarer Veränderungen bei CF-Patienten.