Pneumologie 2005; 59 - V422
DOI: 10.1055/s-2005-864522

Kann das dosisäquivalente Ultra-Niedrig-Dosis-CT des Thorax den konventionellen Röntgen-Thorax in der Nachsorge von Tumorpatienten ersetzen?

U Zaspel 1, VC Romano 1, PA Hein 1, M Mühler 1, B Hamm 1, P Rogalla 1
  • 1Institut für Radiologie, Universitätsklinikum Charité Campus Mitte, Berlin

Ziel: Vergleich von Röntgen-Thorax, dosisäquivalentem Ultra-Niedrig-Dosis-CT des Thorax (ULDCT) und KM-gestütztem CT-Thorax (NDCT) für die Rundherddiagnostik in der Nachsorge von Tumorpatienten

Material und Methoden: 66 Patienten mit Malignom-Anamnese erhielten prospektiv einen Röntgen-Thorax in 2 Ebenen und innerhalb von 8 Wochen ein ULDCT. Von diesen Patienten erhielten 45 zusätzlich ein NDCT. Die effektive Äquivalentdosis entsprach mit 0,2 mSv der Dosis einer Röntgenthoraxaufnahme. Der Röntgen-Thorax und die CT-Bilder wurden durch 2 erfahrene Radiologen (R1 und R2) bezüglich Rundherddetektion und -charakterisierung evaluiert, wobei die CT-Bilder als axiale Schichten und Reformatierungen in koronaler und sagittaler Schichtführung präsentiert wurden.

Ergebnisse: Bei den 66 eingeschlossenen Patienten wurden mittels Röntgen-Thorax bei 27 Patienten Rundherde detektiert. Mit der ULDCT wurden von diesen Fällen 3 (11%) nicht bestätigt, hingegen 22 weitere Fälle mit Rundherden nachgewiesen. Entsprechend niedrig ist der Grad der Übereinstimmung der Methoden im kappa-Test (Testwert 0,3). Von den insgesamt 46 Fällen mit Rundherden wurden 18 als malignitätssuspekt klassifiziert. Die Rundherde wiesen im Röntgen-Thorax einen medianen Durchmesser von 8mm und im CT von 3mm auf. In der 45 Patienten umfassenden Untergruppe mit zusätzlichem NDCT wurden 30 Patienten mit Rundherden gesichert. Von diesen wurden im Röntgen-Thorax 14 (47%) bzw. 16 (53%) (R1 bzw. R2) und im ULDCT alle 30 richtig erkannt. Bei 12 Patienten wurden die Rundherde im NDCT als malignitätsverdächtig eingestuft, davon wurden im ULDCT alle (100%) sowie 4 falsch positive und im Röntgen-Thorax 7 (58%) und 5 falsch negative erkannt.

Schlussfolgerung: Das ULDCT der Lunge hat bei gleicher Strahlenexposition eine höhere Sensitivität für die Detektion malignitätssuspekter Lungenrundherde als der Röntgen-Thorax.