Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2005-864521
Kostenanalyse der ambulant erworbenen Pneumonie während des stationären Aufenthaltes
Einleitung: Die ambulant erworbene Pneumonie (CAP) ist eine Infektionserkrankung mit hoher Morbidität und Mortalität, die mit erheblichen Behandlungskosten im stationären Bereich verbunden ist. Deswegen wurden in dieser Studie die Kosten der hospitalisierten Patienten mit CAP in zwei Kohorten erfasst und miteinander hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit verglichen.
Methode: Es wurden 580 Patienten in einen prospektiven, offenen Design untersucht, wobei initial 261 Patienten mit Moxifloxacin (45%, Kohorte M) und 319 Patienten (Kohorte S) mit einem nicht standartisierten Antibiotikum i.v. behandelt wurden. Es wurden nicht nur die Kosten, sondern auch das Ansprechen auf die Medikation sowie der Behandlungserfolg am Patienten untersucht.
Ergebnis: Es zeigten sich hinsichtlich der klinischen Therapieeffizienz keine Unterschiede zwischen den beiden Gruppen (Erfolgreiche Behandlung in Kohorte M 242/256, 95% und in Kohorte S 286/312, 92%; p=0,208). Die durchschnittliche stationäre Aufenthaltsdauer betrug 10,8±5,2 Tage und war signifikant kürzer in der Kohorte M (10,0±4 Tage) im Vergleich zur Kohorte S (11,5±6 Tage, p<0,001). Die Gesamtkosten pro CAP-Behandlung betrugen im Mittel € 1220 (min: € 116; max: € 8685). In der Kohorte M betragen die Gesamtkosten pro CAP-Behandlung im Median € 1144 (min: € 340; max: € 8685) und in der Kohorte S € 1290 (min: € 116; max: € 8573, p=0,066). Die größten Unterschiede zwischen den Gruppen zeigten sich in der Länge des stationären Aufenthaltes sowie in der Häufigkeit der intensivmedizinischen Aufnahme. Den größten Anteil an den Gesamtkosten betrafen Hotel- und Personalkosten.
Schlussfolgerung: Bei einer initialen antibiotischen Therapie mit Moxifloxacin bei CAP sind die Behandlungskosten nicht höher als in einer unstandardisierten Kohorte. Die Patienten können jedoch im Mittel 1,5 Tage früher entlassen werden.
Diese Studie wurde Bayer Vital Leverkusen sowie von der Ruhr-Universität-Bochum (FoRUM: F296–01, F298–01 und F 397–03) gefördert.