Pneumologie 2005; 59 - P108
DOI: 10.1055/s-2005-864512

Erhöhte Konzentrationen von VEGF, bFGF und Angiogenin im Atemkondensat bei Patienten mit einem nichtkleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC)

C Gessner 1, B Rechner 2, J Koker 2, H Kuhn 1, S Hammerschmidt 1, A Gillissen 3, G Hoheisel 4, U Sack 2, H Wirtz 1
  • 1Universität Leipzig Medizinische Klinik I, Pneumologie
  • 2Institut für klinische Immunologie und Transfusionsmedizin
  • 3Städtisches Klinikum „St. Georg“ Leipzig
  • 4Pneumologische Praxis, Leipzig

Die Angiogenese spielt eine wichtige Rolle in der Tumorbiologie, vor allem beim Tumorprogress und der Entstehung von Metastasen. Die Tumorzellen selbst setzen eine Vielzahl von die Mikroangiogenese stimulierenden Faktoren frei. Erhöhte Werte dieser Faktoren im Serum korrelierten dabei zu schlechter Prognose und der Entstehung von Metastasen beim NSCLC.

Wir untersuchten VEGF, bFGF, Angiogenin, IL-8 und TNF-α im Atemkondensat bei Patienten mit der Erstdiagnose eines NSCLC und stellten sie COPD-Patienten mit einer Exazerbation, einer stabilen Erkrankung sowie gesunden Probanden gegenüber. Die Analyse der vorgenannten Marker erfolgte mittels eines modifizierten „cytometric bead array“ (CBA) auf einem FACS Calibur (beides Becton-Dickinson, Heidelberg).

Hierbei zeigten sich signifikant erhöhte Werte für VEGF, bFGF und Angiogenin bei Patienten mit einer Erstdiagnose im Vergleich zu den Kontrollgruppen (p<0,0001). Für IL-8 und TNF-α wurden die höchsten Werte bei einer COPD-Infektexazerbation ermittelt (p<0,0001).

Diese Ergebnisse zeigen die Eignung eines partikelbasierten Immunoassays in der Analyse multipler angiogenetischer Faktoren aus dem Atemkondensat. Erhöhte Konzentrationen angiogenetischer Faktoren – wenn auch nicht so hoch wie bei Patienten mit einer Erstdiagnose eines Lungenkarzinoms – sind auch bei der Infektexazerbation der COPD im Vergleich zur stabilen COPD und den Kontrollenprobanden nachweisbar.