Synergismus zwischen Immuno-Gentherapie mit Interleukin 12 und Radiotherapie bei der Behandlung muriner Lungentumoren

Einleitung: Bei Patienten mit nicht-reserzierbarem Lungenkarzinom (LK) sind die Therapieoptionen weiterhin wenig effektiv. Immunmodulatorische Therapiekonzepte, z.B. mit Interleukinen, sind vielversprechend. Deshalb wird in LK-Mausmodellen die Wirkung eines replikations-defizienten Adenovirus, der für das murine Interleukin 12 (Ad.IL-12) kodiert, untersucht.

Methodik: L1C2 (syngene LK-Zellen für immunkompetente BALB/c-Mäuse) wurden subkutan (s.c.) und/oder intraperitoneal (i.p.) appliziert. Die Tumoren (n ≥ 5 Tiere pro Gruppe) wurden mit einer einzelnen Dosis Ad.IL-12 (10e9 pfu) behandelt, als Kontrolle dienten Ad.HSVtk und 0,9% NaCl. Subkutane Flankentumoren wurden zusätzlich mit einer Gesamtdosis von 10 Gy einzeitig bestrahlt.

Ergebnisse: 80–100% der Tiere mit i.p. bzw. s.c. Tumoren konnten durch eine einzige i.p. bzw. s.c. Gabe von Ad.IL-12 nicht geheilt werden, Ad.HSVtk führte wie NaCl zum Tumorprogress (p<0,001). Tumorspezifische CD8+ T-Zellen sind für den Therapieerfolg verantwortlich, geheilten Tiere sind gegen Tumor-Rechallange immun, die Immunität lässt sich auf tumor-naive Tiere übertragen. Demgegenüber kam es bei großen Tumorlasten (>500mm³) sowohl mit einer Ad.IL-12 Monotherapie als auch Radiatio zum raschen Tumorprogress. Lediglich die Kombinationstherapie (einmalige Radiatio, einmalig Ad.IL-12,) führt zur Tumoreradikation und protektiver Immunität (p<0,01 im Vergleich zu den Monotherapien).

Schlussfolgerung: Die lokale Gabe des murinen IL-12 Gens via Adenovirus alleine ermöglicht eine effektive Therapie von verschiedenartig generierten Lungentumoren. Bei großen Tumorlasten wirkt die Kombination von Immunogentherapie mit IL-12 und Radiatio synergistisch.