Pneumologie 2005; 59 - P336
DOI: 10.1055/s-2005-864502

Stadiengerechte Therapie und Ergebnisse beim Pleuraempyem

DJ Sklarek 1, D Lindner 1, D Mandelkow 1, C Eckardt 1, P Passlick 2, P Thetter 1
  • 1Asklepios Fachkliniken München Gauting, Gauting
  • 2Abteilung für Thoraxchirurgie Universitätkliniken Freiburg

In 5 Jahren haben wir an den Asklepios Fachkliniken München Gauting 208 Patienten mit einem Pleuraempyem behandelt.

Ursächlich fand sich in 51% der Fälle eine Pneumonie, in 17% eine Immunsuppression, in 8% eine Tuberkulose in 4% ein Trauma und in 3% ein Lungenabszess. Weitere 9%der Empyeme traten postoperativ auf. Die verbleibenden 8% sind als ideopathisches Empyem zu bezeichnen.

Entsprechend des bestehenden Stadiums des Pleuraempyems erfolgt die Behandlung nach einem standardisierten Schema:

Stadium

Drainage +NaCl/ßGabe

+Fibrinolyse/VATS

Offene OP (Debidement, Decortication)

exsudativ

++

+

-

fibropurolent

(+)

++

+

chronisch

-

-

++

Die Fibrinolyse wurde über maximal 72 Stunden mit 250000 IE. Streptokinase in 250ml NaCl-Lösung, zweimal täglich durchgeführt. Bei Therapieversagen erfolgte die operative Revision

Ergebnisse: 60,7% der Patienten wurden einer Operation zugeführt, bei 39,3% der Patienten führte die Drainagetherapie mit Spülung zum Erfolg.

In 12,2% der operierten Fälle traten Wundheilungsstörung, in 11,7% Rhythmusstörungen und in 5,2% sonstige Komplikationen auf. 1,8% der Patienten erlitten einen septischen Schock.

19% der Patienten konnte ohne Residuum entlassen werden. Bei 18% entfaltete sich die Lunge nicht komplett. Bei 52% der Patienten fand sich zum Zeitpunkt der Entlassung ein Resterguss. Jeweils 3% der Patienten wurden mit liegender Drainage oder einem Thorakostoma entlassen. 5% der Patienten verstarben während des stationären Aufenthaltes.

8% der konservativ therapierten Patienten wurden mit einem Rezidiv wieder aufgenommen und einer Operation zugeführt.