Pneumologie 2005; 59 - P287
DOI: 10.1055/s-2005-864498

Videoassistierte Ductus thoracicus-Ligatur bei persistierendem Chylothorax

U Hoffarth 1, C Ludwig 1, E Stoelben 1, B Passlick 1
  • 1Universitätsklinik Freiburg, Abteilung für Thoraxchirurgie

Einleitung: Ein Chylothorax kann angeboren, postoperativ oder häufig auch bei mediastinalen Lymphomen auftreten. Die Therapie ist zunächst konservativ durch Einhaltung einer fettarmen/fettfreien oder parenteralen Ernährung. Sollte dies nicht zum Sistieren der Chylusproduktion führen ist eine operative Ligatur des Ductus thoracicus möglich. Dies erfolgte in der Vergangenheit offen chirurgisch durch eine rechtsseitige Thorakotomie und Verschluss des Ductus thoracicus. Mit der Etablierung der minimalinvasiven Chirurgie, kann der Ductusverschluss auch thorakoskopisch durchgeführt werden.

Patienten und Methode: Zwischen 1999–2004 wurden in unserer Abteilung 7 videothorakoskopische Ductusligaturen durchgeführt. Bei zwei Patienten trat die Fistel postoperativ nach anderen thoraxchirurgischen Eingriffen am Mediastinum auf, bei 5 Patienten sekundär im Rahmen eines Lymphoms. Die präoperative tägliche Sekretmenge betrug ca. 1,5 l. Bei zwei Patienten wurde zur Sicherung des Ergebnisses intraoperativ eine Talkumpleurodese durchgeführt, bei einem Patienten postoperativ eine Tetracyclinpleurodese. Die Operation erfolgte als rechtsseitige videoassistierte Thorakoskopie und Darstellung des Ductus thoracicus zwischen Ösophagus, Wirbelsäule und Aorta mit anschließender Klippung mit Titanklammern.

Ergebnisse: Bei 5 Patienten konnte die Drainage vor dem 5. postoperativen Tag entfernt werden. Bei zwei Patienten betrug die Drainageliegedauer mehr als 10d. Bei keinem Patienten trat eine Komplikation auf.

Schlussfolgerung: Bei Chylothoraces, die über den D. thoracicus erhalten werden, stellt die minimalinvasive Versorgung eine komplikationsarme und meist erfolgreiche Möglichkeit der Behandlung dar.