Pneumologie 2005; 59 - P325
DOI: 10.1055/s-2005-864483

Muzinexpression bei chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung

DA Groneberg 1, QT Dinh 1, T Oates 2, W Heppt 1, C Witt 1, A Fischer 1, KF Chung 2
  • 1Allergie-Centrum Charité, AG Molekulare Pneumologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Freie Universität und Humboldt-Universität Berlin und
  • 2Dept. of Thoracic Medicine, National Heart and Lung Institute, Imperial College School of Medicine, London, UK

Hypersekretion ist ein charakteristisches Merkmal von Atemwegserkrankungen wie der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Die Hauptbestandteile der Atemwegssekretionen sind Muzine, welche Glykoproteine mit hochrepetitiven Tandem-Repeats darstellen. Die in den Atemwegen dominierenden Muzine sind MUC 5AC und MUC 5B. Zur Identifikation der zellulären Lokalisation und Charakterisierung der Muzingenregulation bei COPD wurden Geweben normaler humaner Lungen sowie COPD Bronchialbiopsien untersucht. Immunhistochemie für MUC 5AC führte zu einer selektiven Anfärbung von Becherzellen. Im Vergleich zu normalen Geweben zeigte sich eine deutliche Erhöhung der Anzahl MUC 5AC-positiver Becherzellen in COPD-Bronchialbiopsien. MUC 5B-Immunreaktivität zeigte sich in normalen Geweben in submukösen Drüsen sowie vereinzelt in Oberflächenepithelzellen. Innerhalb der Drüsen waren nur muköse, nicht jedoch seröse Anteile immunreaktiv. In COPD-Biopsien war die Anzahl MUC 5B-positiver Becherzellen erhöht. Darüber hinaus waren vermehrt extrazelluläre Mukusplaques sichtbar.

Diese Daten weisen darauf hin, dass MUC 5AC und MUC 5B das morphologische Korrelat der klinischen Mukushypersekretion bei COPD sind. Zukünftige Muzin-inhibierende Therapiestrategien könnten einen Ansatz zu einer besseren Therapie der Hypersekretion darstellen.