Pneumologie 2005; 59 - P297
DOI: 10.1055/s-2005-864482

Wirkung von Fluticason auf die Aktivität von Matrix-Metalloproteinase 2 (MMP2) aus Bronchialmyozyten

I Stadelmann 2, M John 1, K Jung 2, A Schumacher 1, C Witt 1
  • 1Med. Klinik m. S. Kardiologie, Pneumologie, Angiologie – Schwerpunkt Pneumologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin
  • 2Klinik für Urologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin

Asthma bronchiale ist bei steigender Prävalenz eine der häufigsten Atemwegserkrankungen in den industrialisierten Ländern. Es ist charakterisiert durch chronische Entzündung der Atemwege, eine reversible Atemwegsobstruktion sowie Atemwegsremodelling. Dieses Atemwegsremodelling resultiert überwiegend aus der erhöhten Deposition extrazellulärer Matrix und einer Zunahme der glatten Atemwegsmuskulatur. Matrixmetalloproteinasen sind für die Restrukturierung der extrazellulären Matrix in Geweben von entscheidender Bedeutung. Darüber hinaus ist speziell die autokrine Produktion von MMP-2 notwendig für die Proliferation von Bronchialmyozyten. Aufgrund der hemmenden Wirkung von Steroiden auf die Synthese von Chemokinen durch Bronchialmyozyten sowie der Inhibition der Wachstumsfaktor-vermittelten Proliferation von Atemwegsmyozyten haben wir die Wirkung von Fluticason auf die Synthese und Sekretion von MMP2 durch Bronchialmyozyten in vitro untersucht.

Kulturen primärer humaner Bronchialmyozyten wurden mit und ohne Fluticason-Vorinkubation (0,1 nM –1µM) für 24 Std. mit den proinflammatorischen Zytokinen IL-1β oder TNF-α (10 ng/ml) kultiviert. MMP2 wurde zymografisch aus dem Kulturüberstand und im Zelllysat bestimmt.

IL-1β oder TNF-α haben keinen signifikanten Einfluss auf die MMP2-Aktivität. Fluticason hemmt nur in der höchsten eingesetzten Konzentration (1µM) die basale Aktivität von MMP2. Diese Hemmung bleibt auch in Kombination mit TNF-α bestehen, wohingegen bei IL-1β keine signifikante Inhibition mehr erreicht wurde.

Die Ergebnisse zeigen, dass Fluticason keine therapeutisch nutzbare direkte Wirkung auf die MMP2-Aktivität und damit die Restrukturierung der extrazellulären Matrix der Atemwegsmyozyten besitzt.