Pneumologie 2005; 59 - P294
DOI: 10.1055/s-2005-864481

Inhibition der EGF- und IGF-stimulierten Proliferation kultivierter humaner Bronchialmyozyten durch Fluticason

A Schumacher 1, M John 1, C Witt 1
  • 1Charité – Universitätsmedizin Berlin, Med. Klinik m. S. Kardiologie, Pneumologie, Angiologie, Schwerpunkt Pneumologie

Asthma bronchiale ist eine der häufigsten Atemwegserkrankungen in den industrialisierten Ländern mit weiter steigender Prävalenz. Asthma ist charakterisiert durch reversible Atemwegsobstruktion, chronische Entzündung der Atemwege sowie durch morphologische Veränderungen der Bronchusarchitektur (Atemwegsremodelling). Dieses Atemwegsremodelling resultiert überwiegend aus einer Hyperplasie und Hypertrophie der Bronchialmyozyten. Die Ursache für das erhöhte proliferative Potenzial dieser Zellen ist noch ungeklärt, jedoch sind Wachstumsfaktoren wie PDGF, IGF und EGF nachweislich in der Lage, die Proliferation von Atemwegsmyozyten zu induzieren. Glukokortikoide sind derzeit die effektivsten antiinflammatorischen Substanzen zur Therapie des Asthma. Darüber hinaus ist eine inhibitoreische Wirkung auf die Synthese von Chemokinen durch Atemwegsmyozyten nachgewiesen. Der Einfluss von Steroiden auf die proliferative Kapazität der glatten Muskulatur und deren Beteiligung am Atemwegsremodelling ist dagegen weniger gut untersucht

Wir haben den Effekt von Fluticasonon auf die EGF- und IGF-induzierte Proliferation humaner Bronchialmyozyten in vitro untersucht. Die durch beide Wachstumdfaktoren hervorgerufene Zunahme der Teilungsrate wurde durch Fluticason gehemmt, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Die EGF-stimulierte starke Zunahme der Proliferation wird durch Fluticason bis zu 100 nM nicht vollständig gehemmt, wohingegen der schwächer mitogene Effekt von IGF bereits bei Konzentrationen von 0,1 nM vollständig aufgehoben und bei höheren Dosen sogar überkompensiert wird. Wie anhand der fehlenden Aktivierung von Caspase 3 und 7 nachgewiesen wurde wird die proliferationshemmende Wirkung von Fluticason nicht durch eine Erhöhung der Apoptoserate hervorgerufen.

Diese Resultate belegen, dass durch Fluticason die Wachstumsfaktor-induzierte Bronchialmyozytenproliferation effektiv reguliert werden kann.