Pneumologie 2005; 59 - P101
DOI: 10.1055/s-2005-864473

Basaler Tonus der Luftwege und dessen Beziehung zu Entzündung und bronchialer Reagibilität

A Bergner 1, J Kellner 1, A Kemp da Silva 1, F Gamarra 1, RM Huber 1
  • 1Pneumologie, Medizinische Klinik-Innenstadt der LMU, München

Der basale Tonus der Luftwege (BAT) ist bislang nur sehr wenig untersucht und seine Rolle bei Erkrankungen der Luftwege ist unbekannt. Ziel unserer Untersuchung war es, den BAT in vitro und in vivo zu quantifizieren, die Auswirkungen chronischer Entzündung auf den BAT zu untersuchen und zu testen, ob es eine Korrelation zwischen BAT und bronchialer Reagibilität gibt. In Lungenschnitten von Mäusen wurden die Zellmembranen in kalziumfreien Medium permeabilisiert, was zu einer Relaxation der Luftwege von ~13% führte. Atropin, Isoproterenol und Indomethacin hatten keinen signifikanten Effekt. Bei T-bet knock-out Mäusen, die als ein Asthmamodel dienten, war der BAT signifikant erhöht, was auch nach Inkubation von Lungenschnitten mit IL-13 der Fall war, wobei dieses Ergebnis allerdings nicht signifikant waren. Beim Vergleich von Luftwegen unterschiedlicher Größe waren diese Effekte bei kleinen Luftwegen stärker ausgeprägt. Bei in vivo Versuchen verringerte die Inhalation von Ipratropiumbromid beziehungsweise Formoterol die spezifische Resistance und erhöhte das FEV1 bei gesunden Nichtrauchern ohne bronchiale Obstruktion. Das Ausmaß des BAT bestimmt anhand von Formoterol korrelierte mit der bronchialen Reagibilität in der unspezifischen bronchialen Provokation mit Methacholin. Zusammenfassend schlussfolgern wir, dass auch bei gesunden Probanden ein bedeutender BAT herrscht, dass Entzündung der Luftwege den BAT erhöht und dass der BAT mit der bronchialen Reagibilität korreliert, auch wenn keine manifeste Bronchialobstruktion nachweisbar ist.