Pneumologie 2005; 59 - P450
DOI: 10.1055/s-2005-864471

Hydrocodon/Midazolam vs. Midazolam/Placebo zur Prämedikation für die flexible Bronchoskopie

M Wagner 1, J Kouchnir 1, RD Leistner 1, GH Wiest 2, EG Hahn 2, JH Ficker 1
  • 1Medizinische Klinik 3, SP Pneumologie, Klinikum Nürnberg Nord, Nürnberg
  • 2Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik I mit Poliklinik, Erlangen

Antitussiva werden bislang in meisten Richtlinien zur Prämedikation für die Bronchoskopie nicht empfohlen, u.a. weil ausreichende Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit fehlen.

Methode: In einer prospektiven, randomisierten Doppelblindstudie wurde bei 105 Patienten die Wirkung von 15mg Hydrocodon (Dicodid®) sc. vs. Placebo untersucht. Beide Gruppen erhielten zusätzlich in standardisierter Weise fraktioniert Midazolam iv. Gemessen wurden u.a. die Bewertung der Bronchoskopie durch Patient und Untersucher auf einer Analogskala von 0 bis 10.

Ergebnisse: Bei Prämedikation mit Hydrocodon war die Gesamtdosis Midazolam geringer (4,43 vs. 6,18mg i.v.), es waren weniger Fraktionen (1,97 vs. 2,70 pro Patient) und seltener zusätzliche Sedativa (bei 2 vs. 13 Patienten) notwendig.

Bei der Beurteilung durch den Untersucher haben Patienten mit Hydrocodon weniger stark gehustet (Score 1,37 vs. 4,56) und waren weniger unruhig (Score 1,22 vs. 4,02). Hypoxaemien (SaO2 <90%) traten bei 1 Patienten mit und bei 2 Patienten ohne Hydrocodon auf. Weitere Komplikationen wurden nicht beobachtet. Die subjektive Beurteilung der Untersuchung durch die Patienten war in den beiden Gruppen nicht verschieden.

Schlussfolgerung: Hydrocodon zur Prämedikation für die flexible Bronchoskopie hat bewirkt, dass weniger Midazolam notwendig war. Die Patienten haben weniger stark gehustet und waren ruhiger. Eine Zunahme von Komplikationen wurde nicht festgestellt. Hydrocodon ist zur Prämedikation für die flexible Bronchoskopie in Kombination mit Midazolam gut geeignet.