Pneumologie 2005; 59 - P117
DOI: 10.1055/s-2005-864467

Ultima Ratio? – Stents bei Kindern

KM Essig 1, E Stoelben 1, C Ludwig 1, B Passlick 1
  • 1Abteilung Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg im Breisgau

Verlegungen der Atemwege durch Entwicklungsstörungen oder Missbildungen stellen lebensgefährliche Erkrankungen im Kindesalter dar. Sie sind auch Ursache für rezidivierende pulmonale Infekte.

In einigen Fällen stellt sich die Frage einer Stentversorgung zur Sicherung der Atemfunktion und Verhinderung von Pneumonien.

Wir berichten im Folgenden über drei Kinder, die mit trachealen und bronchialen Stents versorgt wurden. Das jüngste Kind war 18 Monate alt, die beiden anderen 6 und 12 Jahre. Bei dem 18 Monate alten Kind lag eine externe Bronchialobstruktion durch ein entwicklungsbedingt zu großes Herz vor. Hier waren mehrere Eingriffe mit zwei verschiedenen Stentmodellen (Dumon, Polyflex) bei Stentdislokationen notwendig. Bei den beiden anderen Kindern lagen eine Osteogenesis imperfecta mit einer Bronchomalazie bzw. eine Muccopolysachardose Typ VI mit externer Tracheakompression vor. Die Stentimplantation erfolgte bei diesem Kind über ein bereits angelegtes Tracheostoma. Bei beiden Kindern gelang eine definitive Versorgung durch die Implantation eines Ultraflex Stents.

Während in zwei Fällen eine definitive Versorgung durch einen Stent gelang, war dies bei dem dritten Kind nicht möglich. Eine Stent-Behandlung im Kindesalter ist schwierig und technisch aufwendig. Sie kann jedoch auf Dauer eine Atemwegsverlegung beheben.

Die Implantation von Stents im Kindesalter kann lebensbedrohliche Komplikationen verhindern. Sie sollte jedoch nur unter kritischer Indikationsstellung in ausgewählten Fällen durchgeführt werden.