Pneumologie 2005; 59 - V51
DOI: 10.1055/s-2005-864444

Elektrolytkonzentration im Atemkondensat bei verschiedenen Lungenerkrankungen

A Eldar 1, A Chuchalin 1
  • 1Forschungsinstitut für Pneumologie, Moskau, Russland

Einleitung: Das Atemkondensat ist eine Möglichkeit, nichtinvasiv repräsentative Proben aus den tiefen Atemwegen zu bekommen. Im Atemkondensat ist eine Vielzahl Parameter zu finden, die Aufschlüsse zu Zellaktivierungen in den Atemwegen und oxidativen Prozessen gestatten.

Ziel dieser Studie war es zu prüfen, ob die Bestimmung des Elektrolytgehalts im Atemkondensat und die Korrelation der Elektrolytkonzentration mit klinisch-funktionellen Daten verschiedener Lungenerkrankungen nachzuweisen.

Methodik: Das Atemkondensat wurde bei 21 lungengesunden Probanden und 81 Patienten (16-mit Asthma, 16-COPD, 15-Mukoviszidose, 14-Pneumonie, 12-fibrosierende Alveolitis, 8-Bronchiektasen) nach einer standardisierten Methodik (ECoScreen, E. Jaeger GmbH) gesammelt. Die Messung von Natrium-, Kalium- und Kalziumkonzentrationen erfolgte mit direkter Ionen-selektiver Methode und die von Magnesium-spektralphotometrisch.

Ergebnisse: Die Natrium- und Magnesiumkonzentration im Atemkondensat bei Lungenerkrankungen war höher als bei Gesunden. Die Kaliumkonzentration im Atemkondensat war bei Patienten mit COPD höher als bei Gesunden (0,29±0,02 vs. 0,27±0,01 mmol/l; p<0,01). Die Messung des Kalziumgehalts im Atemkondensat zeigte einen signifikant niedrigeren Wert bei COPD und Bronchiektasen im Vergleich zur Asthma und Alveolitis. Bei Patienten mit Mukoviszidose und gesunden Probanden ergaben sich keine signifikanten Unterschiede. Es war eine Korrelation zwischen Kalzium- und Magnesiumkonzentration im Atemkondensat bei Patienten mit Asthma (r=–0,95; p<0,05) entdeckt. Die Elektrolyte im Kondensat mit pH-Wert, dem Atemkondensatvolumen und FEV1 korrelierten nicht.

Schlussfolgerungen: Der Elektrolytgehalt im Atemkondensat zeichnet sich bei Lungenerkrankungen und bei Gesunden signifikant aus. Es wurden die widersprechenden Daten über den Elektrolytgehalt bei Patienten mit Asthma und COPD erhalten. Bei Mukoviszidose-Patienten unterscheidet sich die Elektrolytkonzentration im Atemkondensat von Gesunden nicht.