Hintergrund: Die kapilläre Blutgasanalyse (BGA) aus dem Ohrläppchen ist in Deutschland eine Routineuntersuchung
im Verlauf v.a. pulmonaler Erkrankungen und stellt gegenüber einer arteriellen BGA
einen weniger invasiven und für die Patienten angenehmeren Eingriff dar. Vor dem Hintergrund
der bei mit pulmonalem Hochdruck einhergehenden Lungenerkrankungen möglicherweise
auftretenden peripheren Minderperfusion, stellte sich uns die Frage nach der Validität
kap. BGA's bei Patienten mit erhöhtem pulmonalart. Mitteldruck. In dieser retrospektiven
Studie untersuchten wir die Korrelation art. und kap. BGA's bei diesen Patienten.
Studiendesign: Wir untersuchten bei 76 Patienten die bei einer RHK-Untersuchung gemessenen art.
Blutgase im Vergleich zu im Rahmen von±7 Tagen durchgeführten kap. Blutgasen. Eingeschlossen
wurden Patienten mit einem PAP mean von ≥ 25mmHg bei diversen zugrundeliegenden Lungenerkrankungen.
Ergebnisse: In der Gesamtstichprobe (n=76) mit einem durchschnittl. PAPmean von 53,9mmHg zeigte
sich eine gute Korrelation hinsichtlich des pO2 mit ρ=0,703 bei hohem Signifikanzniveau (p<0,01) und ebenso hinsichtlich des pCO2 ρ=0,885 (p<0,01). In der Gruppe mit einem PAPmean bis 45mmHg (n=24) zeigte sich für
den pO2 eine Korr. von ρ=0,694 (p<0,01), bei bis 65mmHg (n=32) von ρ=0,760 (p<0,01) und in der Gruppe >65mmHg (n=20) von ρ=0,601 (p<0,01). In Abhängigkeit vom Herzindex (HI) zeigte sich für die Gruppe mit
einem HI von 1,0–1,9 l/min/qm (n=29) eine Korr. von ρ=0,760 (p<0,01).
Schlussfolgerung: Die gute Korr. hinsichtlich des pO2 in der Gesamtstichprobe bestätigt die Validität der kap. BGA. Zusätzlich besteht
sowohl bei stark erhöhtem pulmonalart. Druck, als auch bei bereits vermind. HI von
<2 l/min/qm eine gute Korrelation. Wir schlussfolgern, dass auch bei fortgeschrittenen
und mit pulmonaler Hypertonie einhergehenden Lungenerkrankungen die kap. BGA valide
und als Verlaufsparameter gerechtfertigt ist.