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DOI: 10.1055/s-2005-864415
Perkutane Dilatationstracheotomie bei Patienten mit schwerer Thrombozytopenie nach Stammzelltransplantation
Eine schwere Thrombozytopenie gilt als Kontraindikation für eine chirurgische Tracheostomie (CT) bei Patienten mit prolongierter Beatmung. Blutungskomplikationen der CT können durch die Technik der perkutanen Dilatationstrachetomie (PDT) und Kompression potenzieller Blutungslokalisationen durch den Trachealtubus möglicherweise vermieden werden. Daher wurde hier prospektiv untersucht, ob die PDT für dieses Patientenkollektiv mit hohem Blutungs- und Infektionsrisiko eine Alternative zur ST darstellt.
Bei 5 konsekutiven Patienten mit schwerer Thrombozytopenie nach autologer Stammzelltransplantation (3 Frauen, Alter: 48–67 Jahre, im Mittel 61 Jahre) wurde nach 13,6±5,7 (Mittelwert±SAW) Beatmungstagen eine PDT (BlueRhinoR, Cook) durchgeführt. Alle Patienten erhielten 2 Thrombozytenkonzentrate präoperativ.
Patient-Nr. |
Ätiologie der respiratorischen Insuffizienz |
Thrombozyten vor Substitution (x1000) |
Thrombozyten während PDT (x1000) |
Thrombozyten am 1. postop. Tag (x1000) |
Dauer der PDT (min) |
1 |
Bilat. Pneumonie |
20 |
83 |
14 |
9 |
2 |
Candida SepsisBilat. Pneumonie |
23 |
43 |
29 |
11 |
3 |
Pulmonale GvHD |
46 |
75 |
59 |
8 |
4 |
CMV-Pneumonie |
55 |
166 |
90 |
6 |
5 |
Staphylokokken-Pneumonie |
22 |
85 |
55 |
12 |
Mittel ±SAW |
|
33±16 |
90±46 |
49±29 |
8±1,5 |
Bei Patient Nr. 2 und 5 waren zur exakt anterioren Einlage des Seldingerdrahtes 2 bzw. 3 Punktionen der Trachea erforderlich. Unter bronchoskopischem Monitoring sistierten kleine perioperative Blutungen nach dem Einbringen der Trachealkanüle spontan. Im Verlauf (Tage auf Intensivstation: 8–33 Tage, im Mittel 19 Tage)
Schlussforgerung: Nach diesen ersten Ergebnissen, erscheint die PDT als eine sichere Alternative zur chirurgischen Tracheostomie bei Patienten mit schwerer Thrombozytopenie nach Stammzelltransplantation. Trotzdem sollte die PDT bei diesem Risikokollektiv durch ein erfahrenes Team durchgeführt werden.