Pneumologie 2005; 59 - P404
DOI: 10.1055/s-2005-864414

Tracheotomie bei schwerem respiratorischen Versagen als Bridging bis zur Lungentransplantation

S Henschke 1, A Gröschel 1, L Hundack 1, K Rentz 1, H Wilkens 1, GW Sybrecht 1
  • 1Innere Medizin V, Univ. d. Saarlandes, Homburg/Saar

Das respiratorische Versagen stellt eine schwere Komplikation bei Patienten auf der Lungentransplantationsliste da. Die zunehmend schlechte Oxygenierung oder Hyperkapnie führten oft über die nichtinvasive Beatmung zur Intubation und invasiven Beatmung. Diese Patienten haben aufgrund des schnellen Muskelabbaus unter Respiratortherapie und den Komplikationen von Intubation und Sedierung schlechte Vorraussetzungen für eine erfolgreiche Lungentransplantation.

Vier Patienten (drei Patienten mit Lungenemphysem, ein Patient mit Mukoviszidose), die unter permanenter nichtinvasiver Beatmung mittels Masken-BiPAP keine ausreichende Entlastung der Atempumpe zeigten und eine ausgeprägte Dyspnoe hatten, wurden frühzeitig tracheotomiert. Es erfolgte eine Einstellung auf ein Heimbeatmungsgerät. Hierunter kam es zu einer deutlichen Besserung der Hypoxie und einer Verminderung der Hyperkapnie sowie der Dyspnoe. Unter der Beatmung konnte ein Geh- und Gewichttraining zum muskulären Aufbau erfolgen. Diese Therapie ermöglichte es den Patienten in 6 Minuten eine Gehstrecke zwischen 200m und 300m zurückzulegen.

Bei allen vier Patienten konnte eine Verbesserung der Lebensqualität erreicht werden. Die vereinfachte Nahrungsaufnahme, bessere Mobilität und der muskuläre Status verbesserten die Voraussetzungen für eine Transplantation. Bis zum jetzigen Zeitpunkt konnten 3 der 4 Patienten erfolgreich transplantiert werden, ein Patient wartet noch auf die Operation.

Die Zeit zwischen Tracheotomie und Transplantation betrug zwischen 4 (n=2) und 11 Monaten (n=1).