Pneumologie 2005; 59 - P219
DOI: 10.1055/s-2005-864411

Evaluierung der diagnostischen Aussagekraft radiärer Reformatierungen der axialen sCT-Datensätze bei der Verdachtsdiagnose einer Lungenarterienembolie

M Pech 1, S Gartenschläger 1, G Wieners 1, R Bittner 1, E Lopez-Hänninen 1, U Engert 1, J Ricke 1
  • 1Charité Campus Virchow, Klinik für Strahlenheilkunde

Material/Methode: Es wurden 127 CT-Untersuchungen mit der Fragestellung nach einer akuten Lungenarterienembolie radiär reformatiert. Zuvor wurden optimierte Fensterweiten für die Rekonstruktionen von acht erfahrenen Radiologen, je nach HE-Dichte des Kontrastmittels in der A. pulmonalis, festgelegt. Die erneute Beurteilung der Lungengefäße erfolgte durch fünf erfahrene Radiologen. Beurteilt wurden die Position und die Ausdehnung des Thrombus sowie die subjektive Einschätzung der jeweiligen Rekonstruktion bei gleichen Patienten.

Ergebnisse: Die Beurteilungen der Thrombembolien in Höhe der Subsegmente in axialen und radiären Rekonstruktionen ergaben signifikante Unterschiede. Im Durchschnitt wurden bei 4-Zeilen-CT's in axialen Untersuchungen 77 subsegmentale Thrombembolien vs. 98,6 in radiären Rekonstruktionen, bei 8-Zeilen-CT's 23,6 vs. 31,2 und bei der gemeinsamen Betrachtung 103,2 vs. 130,6 festgestellt mit einer Signifikanz von p=0,043. Die Anzahl der Thromben in den einzelnen Lungensegmenten zeigte keinen signifikanten Unterschied bei den fünf Beurteilern. In der subjektiven Beurteilung der Rekonstruktionen entschieden die Beurteiler über den Nutzen der radiären Rekonstruktion. Bei den LUAE wurden im Schnitt 49,7% der radiären Rekonstruktionen als besser eingestuft vs. 22% der axialen, wobei bei den 4-Zeilen-CT's 45,7% vs. 25% und bei den 8-Zeilen-CT's 66% vs. 16% angegeben wurden.

Schlussfolgerung: Die Anwendung der radiären MPR der msCT-Datensätze verbessert signifikant die Erkennung subsegmentaler Lungenarterienembolien.

Schlüsselwörter: Lungenarterienembolie, sCT, Reformatierung, Schaufelradrekonstruktion