Pneumologie 2005; 59 - P171
DOI: 10.1055/s-2005-864395

Messung des funktionellen Totraumes mit Capnovolumetrie

M Schulte 1, P Brand 1, HJ Smith 2, T Meyer 1
  • 1Inamed Research GmbH & Co. KG
  • 2Viasys Healthcare

Einleitung

In einigen Bereichen der Lungenphysiologie und deren klinischen Anwendung ist die Messung des funktionellen Totraumes hilfreich. Dies ist bei Patienten mit schwerer COPD mit den meisten Verfahren nicht möglich, da man die verschiedenen Phasen des Expirogrammes nicht trennen kann. Lediglich mit einer teuren und aufwendigen massenspektrometrischen Methode unter Verwendung des mit dem stabilen Isotops 18O markierten C18O2 ist die Totraum-Messung bei diesen Patienten valide. Dieses Tracergas zeichnet sich nach Inhalation dadurch aus, dass es lediglich aus dem Totraum ausgeatmet wird, im Alveolarraum dagegen vollständig resorbiert wird. In der vorliegenden Studie wurde die kommerziell verfügbare Capnovolumetrie (Viasys-Jaeger) mit der C18O2-Methode verglichen.

Methoden

Bei 18 gesunden Probanden, 45 Patienten mit COPD, 2 Patienten mit CF und 3 Asthmatikern wurde der funktionelle Totraum mit Respirations-Massenspektrometrie (RMS) unter Verwendung des Tracergases C18O2 und der Methode nach Fowler sowie mit der von Viasys-Jäger kommerziell implementierten Capnovolumetrie (CV) (Threshhold-Totraum) im Vergleich gemessen.

Ergebnisse

Es fand sich keine gute Übereinstimmung der mit RMS und CV gemessenen Werte für den Totraum. Der RMS-Totraum lag um fast 40% höher als der mit CV gemessene Totraum. Allerdings zeigte sich eine gute Korrelation zwischen beiden Messgrößen (Korrelationskoeffizient r=0,65, p<0,0001).

Diskussion

Die gute Korrelation zwischen den mit RMS und CV gemessenen Toträumen legt es nahe, die mit der einfachen und billigeren CV-Methode gemessenen Werte für den Totraum mit der in dieser Studie ermittelten Ausgleichsgeraden zu korrigieren. Damit können mit der CV-Methode auch bei Patienten mit COPD Totraum-Messungen in guter Approximation durchgeführt werden.