Einleitung
In einigen Bereichen der Lungenphysiologie und deren klinischen Anwendung ist die
Messung des funktionellen Totraumes hilfreich. Dies ist bei Patienten mit schwerer
COPD mit den meisten Verfahren nicht möglich, da man die verschiedenen Phasen des
Expirogrammes nicht trennen kann. Lediglich mit einer teuren und aufwendigen massenspektrometrischen
Methode unter Verwendung des mit dem stabilen Isotops 18O markierten C18O2 ist die Totraum-Messung bei diesen Patienten valide. Dieses Tracergas zeichnet sich
nach Inhalation dadurch aus, dass es lediglich aus dem Totraum ausgeatmet wird, im
Alveolarraum dagegen vollständig resorbiert wird. In der vorliegenden Studie wurde
die kommerziell verfügbare Capnovolumetrie (Viasys-Jaeger) mit der C18O2-Methode verglichen.
Methoden
Bei 18 gesunden Probanden, 45 Patienten mit COPD, 2 Patienten mit CF und 3 Asthmatikern
wurde der funktionelle Totraum mit Respirations-Massenspektrometrie (RMS) unter Verwendung
des Tracergases C18O2 und der Methode nach Fowler sowie mit der von Viasys-Jäger kommerziell implementierten
Capnovolumetrie (CV) (Threshhold-Totraum) im Vergleich gemessen.
Ergebnisse
Es fand sich keine gute Übereinstimmung der mit RMS und CV gemessenen Werte für den
Totraum. Der RMS-Totraum lag um fast 40% höher als der mit CV gemessene Totraum. Allerdings
zeigte sich eine gute Korrelation zwischen beiden Messgrößen (Korrelationskoeffizient
r=0,65, p<0,0001).
Diskussion
Die gute Korrelation zwischen den mit RMS und CV gemessenen Toträumen legt es nahe,
die mit der einfachen und billigeren CV-Methode gemessenen Werte für den Totraum mit
der in dieser Studie ermittelten Ausgleichsgeraden zu korrigieren. Damit können mit
der CV-Methode auch bei Patienten mit COPD Totraum-Messungen in guter Approximation
durchgeführt werden.