Pneumologie 2005; 59 - P441
DOI: 10.1055/s-2005-864383

Die CT-Morphologie des Caplan-Syndroms bei einer 83-jährigen Patientin mit Hämoptysen

H Watz 1, K Firner 1, K Eichler 1, J Achenbach 1, TOF Wagner 1
  • 1Med. Klinik II (Schwerpunkt Pneumologie) der Johann Wolfgang von Goethe-Universität Frankfurt

Hintergrund: Mit den verbesserten Arbeitsbedingungen von Bergleuten unter Tage ist das Caplan-Syndrom (Silikose und Rheumatoide Arthritis) zunehmend aus dem klinischen Alltag verschwunden. Über die bis zu 5cm großen Rheumaknoten der Lunge ist bisher fast nur im Rahmen der Nativradiologie des Thorax berichtet worden. CT-morphologisch ist bisher erst ein Fall weltweit aufgearbeitet.

Fallbericht: Eine 83-jährige Patientin stellte sich mit plötzlich aufgetretenen Hämoptysen ohne weitere Begleitsymptomatik vor. Ein ähnliches Ereignis sei bereits 3 Jahre zuvor aufgetreten. Als Grunderkrankung bestand eine seit über 20 Jahren, nie kausal behandelte Rheumatoide Arthritis. Die Anamnese ergab eine Zwangsarbeitstätigkeit im russischen Steinkohlebergbau in den 50er Jahren. Bronchoskopisch zeigte sich eine massivste Schleimhautanthrakose mit diffuser, nicht zu lokalisierender Blutung. CT-radiologisch fanden sich mehrere bis zu 5cm große Knotenbildungen, bevorzugt subpleural, bei nur wenig silikotischen Veränderungen der Lunge. Die Blutungen sistierten unter inhalativer Suprarenintherapie.

Diskussion: Das Caplan-Syndrom wurde erstmalig 1953 von dem englischen Arzt Caplan bei einer Population walisischer Bergleute mit Silikose und Rheumatoider Arthritis beschrieben. Bei den Knotenbildungen in der Lunge handelt es sich um Rheumaknoten, die von den silikotischen Konglomeratbildungen zu unterscheiden sind. Die Computertomographie kann hierbei hilfreich sein.