Hintergrund: Mit den verbesserten Arbeitsbedingungen von Bergleuten unter Tage ist das Caplan-Syndrom
(Silikose und Rheumatoide Arthritis) zunehmend aus dem klinischen Alltag verschwunden.
Über die bis zu 5cm großen Rheumaknoten der Lunge ist bisher fast nur im Rahmen der
Nativradiologie des Thorax berichtet worden. CT-morphologisch ist bisher erst ein
Fall weltweit aufgearbeitet.
Fallbericht: Eine 83-jährige Patientin stellte sich mit plötzlich aufgetretenen Hämoptysen ohne
weitere Begleitsymptomatik vor. Ein ähnliches Ereignis sei bereits 3 Jahre zuvor aufgetreten.
Als Grunderkrankung bestand eine seit über 20 Jahren, nie kausal behandelte Rheumatoide
Arthritis. Die Anamnese ergab eine Zwangsarbeitstätigkeit im russischen Steinkohlebergbau
in den 50er Jahren. Bronchoskopisch zeigte sich eine massivste Schleimhautanthrakose
mit diffuser, nicht zu lokalisierender Blutung. CT-radiologisch fanden sich mehrere
bis zu 5cm große Knotenbildungen, bevorzugt subpleural, bei nur wenig silikotischen
Veränderungen der Lunge. Die Blutungen sistierten unter inhalativer Suprarenintherapie.
Diskussion: Das Caplan-Syndrom wurde erstmalig 1953 von dem englischen Arzt Caplan bei einer
Population walisischer Bergleute mit Silikose und Rheumatoider Arthritis beschrieben.
Bei den Knotenbildungen in der Lunge handelt es sich um Rheumaknoten, die von den
silikotischen Konglomeratbildungen zu unterscheiden sind. Die Computertomographie
kann hierbei hilfreich sein.