Pneumologie 2005; 59 - P151
DOI: 10.1055/s-2005-864378

Alveolarproteinose – Therapie mittels „Ambu-Lavage“

D Kiefl 1, S Jungblut 1, J Bargon 1
  • 1St. Elisabethen-Krankenhaus Frankfurt, Medizinische Klinik

Einleitung:

Bei zwei Patienten (männl. 48J und 35J) mit gesicherter primärer Alveolarproteinose wurde die Indikation zur therapeutischen Lavage gestellt. Beide Patienten waren sportlich aktiv und klagten über zunehmende Belastungsdyspnoe. Die Standardmethode ist die Spülung einer Lunge mit bis zu 50 l Flüssigkeit.

Methode:

Bei der von Kronenberger et al beschriebenen Methode (1) wird initial die zu lavagierende Lunge mit warmer (37°C) NaCL-Flüssigkeit aufgefüllt (Menge 1 l). Dann wird diese Flüssigkeit mittels Ambu-Beutel für ca. 3min verquirlt und abgelassen. Es folgen weitere Zyklen mit 500ml Spülflüssigkeit bis zum Erreichen der Gesamtmenge von 5 l. Insgesamt wurde jede Lungenhälfte 2–3mal lavagiert. Die Proteinkonzentration jeder Spülfraktion wurde bestimmt.

Zusammenfassung:

Beide Patienten tolerierten die in Narkose mit Doppellumentubus durchgeführten Therapiesitzungen gut. Es kam zu keinerlei Komplikationen. Die Zeitdauer lag zwischen 1:11Std und 1:50Std (Mittelwert: 1:27Std). Durch die Verquirlung der Spülflüssigkeit konnte ein hoher Protein-washout erreicht werden.

Die Lungenfunktionsprüfungen + BGA konnten signifikant gebessert werden (pO2 63,2 und 66,8mmHg, pCO2 40,8 und 35mmHg vor Therapie; pO2 71,4 und 93,7mmHg pCO2 38,4 und 37,3mmHg nach Therapie; Spirometrie im Normbereich und TLCO 6,04mmol/kP/m (64%) vorher; TLCO nachher bei 7,00 mmol/min/kPa (70%)). Subjektiv besserte sich die anfänglich bestehende Belastungsdyspnoe.

Diese Kasuistik zeigt zwei Fälle von Alveolarproteinose, die mit der „Ambu-BAL“ adäquat behandelt wurden, die zeitlich deutlich weniger aufwendig ist als die üblicherweise durchgeführte Lavage.

Schröter U., Kronenberger H., et al:

Optimierung (Risikominimierung) der Technik der therapeutischen Lavage bei Alveolarproteinose; Pneumologie 44, 997 (1990)