Pneumologie 2005; 59 - P261
DOI: 10.1055/s-2005-864370

Hämoptysen als Manifestation nach Cannabis-Inhalation

D Walter 1, EH Ballke 2, S Schmidt 2, S Lodziewski 1, T Bollmann 1, G Lorenz 3, R Ewert 1
  • 1Universität Greifswald Klinik für Innere Medizin Bereich Pneumologie
  • 2Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
  • 3Institut für Pathologie

Cannabinoide gehören zu den gebräuchlichsten illegalen Drogen. Die Cannabispflanze ist Ausgangspunkt für die Gewinnung von Marihuana, Haschisch und Haschischöl. Chemischer Bestandteil ist Tetrahydrocannabinol, der im Haschischöl am höchsten ist. Meistens werden allerdings Marihuana und Haschisch konsumiert. Die geschieht in Form von Tabakgenuß.

Wir berichten über zwei junge Männer, die aufgrund von Hämoptysen infolge Cannabisgenuß stationär behandelt werden mussten. Röntgenologisch waren beidseits besonders zentral angeordnete Verdichtungen zu sehen, paraklinisch bestanden moderate Entzündungszeichen. Endoskopisch fand sich keine akute Blutungsquelle. In beiden Fällen unterstützt der histologische Befund das Vorliegen einer inhalativ induzierten, exogenen Alveolitis, deren Therapie mit Prednisolon erfolgreich war.

Die Entwicklung einer psychischen Abhängigkeit, eines amotivationalen Syndroms, die Entstehung eines Bronchialkarzinoms oder einer Bronchitis sind als Folge eines chronischen Cannabiskonsums bekannt.

Die Veränderung von Wahrnehmung und Gefühlswelt sind kurzfristige Wirkungen dieser Droge.

Unsere Patienten berichteten über eine erst kurzzeitige und sporadische Nutzung von Cannabis, so dass mit steigender Anzahl insbesondere jugendlicher Konsumenten mit dieser akut auftretenden Komplikation zu rechnen ist.