Pneumologie 2005; 59 - V440
DOI: 10.1055/s-2005-864367

Lungenperfusionsmuster in der Magnetresonanztomographie (MRT) bei pulmonaler Hypertonie

FJ Meyer 1, D Lossnitzer 1, P Szalai 1, C Fink 2, S Ley 2, HU Kauczor 2, HA Katus 1, MM Borst 1
  • 1Innere Medizin III – Kardiologie, Angiologie, Pneumologie u Universität Heidelberg
  • 2DKFZ Heidelberg

Bei pulmonaler Hypertonie (PH) ist die Beziehung von Atemminutenvolumen zur CO2-Produktion (VE/VCO2-slope) bei der Ergospirometrie erhöht. Als möglicher Mechanismus wird ein Ventilation-Perfusions-Missverhältnis (V/Q-mismatch) diskutiert. Diese Studie bei Patienten mit idiopathischer PH (IPAH) bzw. chronisch-thromboembolischer PH (CTEPH) vergleicht die Perfusionsmuster generiert aus MRT-Sequenzen in Beziehung zu hämodynamischen und funktionellen Parametern, einschließlich VE/VCO2-slope.

Bei 16 IPAH-Patienten (PAPmittel 47,9±20,8mmHg; PVR 856±680 dyn/s/cm5, HZV 4,2±1,9 l/min) und 9 CTEPH-Patienten (PAPmittel 40,4±13,7mmHg; PVR 850±504 dyn/s/cm5, HZV 3,6±1,6 l/min) war die körperliche Belastbarkeit stark eingeschränkt (peakVO2 14,1±3,6 vs. 13,4±1,5ml/min/kg Körpergewicht). VE/VCO2-slope war in IPAH (47,7±17,4) und in CTEPH (54,4±12,0) stark erhöht, als Hinweis auf ein vergleichbares V/Q-mismatch. Zudem waren die ventilatorischen Äquivalente für CO2 bei IPAH und CTEPH in Ruhe (45,2±11,2 bzw. 49,4±6,2) und unter maximaler Belastung (50,8±15,5 bzw. 11,9±6,2) erhöht. Alle Vergleiche mit Student t-Test nicht signifikant.

Im Gegensatz dazu, zeigte die semiquantitative Analyse der 3D-MRT deutliche Unterschiede zwischen beiden Patientengruppen: CTEPH-Patienten waren durch signifikante segmentale Perfusionsdefekte charakterisiert. Hingegen zeigten IPAH-Patienten generalisierte inhomogene Perfusionsminderungen beidseits.

Schlussfolgerung: Die 3D-MR-Perfusionsmuster erlauben eine semiquantitative Beurteilung der regionalen Lungenperfusionsdefekte bei Patineten mit pulmonaler Hypertonie. Patienten mit IPAH und CTEPH mit gleichem Schweregrad der Erkrankung in hämodynamischen und funktionellen Messungen und gleichem V/Q-mismatch (erhöhter VE/VCO2-slope) können durch die charakteristischen 3D-MR-Perfusionsmuster differenziert werden.