Pneumologie 2005; 59 - V345
DOI: 10.1055/s-2005-864353

Effizienz der thorakoskopischen Talkum-Pleurodese bei Patienten mit einem malignen Pleuraerguss

S Kolschmann 1, A Ballin 1, H Wirtz 1, A Gillissen 1
  • 1Robert-Koch-Klinik, Med. Univ.-Klinik, Med. Klinik u. Poliklinik I, Schwerpunkt Pneumologie, Leipzig

Einleitung : Ein häufiges klinisches Problem bei Patienten mit weit fortgeschrittener maligner Erkrankung sind rezidivierende maligne Pleuraergüsse. Als anerkanntes palliatives Therapieverfahren gilt die thorakoskopische Talkum-Pleurodese (TTP). Ziel dieser Studie war es, im Rahmen einer Langzeit-Nachbeobachtung die therapeutische Effizienz und klinische Sicherheit der TTP zu erfassen.

Methodik : 102 Patienten (45 Frauen, 57 Männer; Alter 20–83 Jahre) wurden zwischen 1999 und 2001 mittels TTP bei malignem Pleuraerguss behandelt. Der Eingriff erfolgte in Lokalanästhesie mit intravenöser Amalgosedierung. Der primäre Nachbeobachtungszeitraum umfasste 180 Tage, wobei als Endpunkte die Pleuraerguss-rezidivfreie Zeit und die Überlebenszeit gewählt wurden. Der Therapieerfolges wurde mittels regelmässiger follow-up Untersuchungen und der bildgebenden Diagnostik (Thorax-Röntgen und Thorax-Sonographie) dokumentiert.

Ergebnisse : Die häufigsten Primärtumoren waren: Maligne Lungentumoren (n=48), Mammakarzinome (n=16) und maligne Pleuramesotheliome (n=10). Nach 180 Tagen war bei 38 von 46 (82,6%) der überlebenden Patienten die Pleurodese erfolgreich. Die Tumorart hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Erfolgsrate. Die 30-Tage Mortalität betrug 16,7% (n=17), die signifikant (p=0,005) nur vom zugrundeliegenden Tumortyp und dem Allgemeinzustand des Patienten beeinflusst wurde (p=0,005). Bei je einem Patienten trat komplikativ nach Thorakoskopie und Pleurodese ein Pleuraempyem bzw. eine maligne Invasion der Drainagewunde auf.

Zusammenfassung : Bei der thorakoskopische Talkum-Pleurodese handelt es sich um ein effizientes, sicheres und nebenwirkungsarmes palliatives Therapieverfahren. Die Indikationsstellung muss insbesondere die maligne Grundkrankheit und den Allgemeinzustand des Patienten berücksichtigen.