Pneumologie 2005; 59 - P190
DOI: 10.1055/s-2005-864335

Quantitative Evaluation der Chlamydophila psittaci-Infektion bei drei verschiedenen Formen des Lungenemphysems

T Bexten 1, G Stamatis 2, O Anhenn 1, D Theegarten 1
  • 1Institut für Pathologieder Ruhr-Universität, BG-Kliniken Bergmannsheil, Bochum
  • 2Abteilung für Thoraxchirurgie, Ruhrlandklinik, Essen

Bisherige Untersuchungen konnten beim Lungenemphysem (E.) eine Chlamydophila (Cp.) psittaci Infektion nachweisen (BMC Infectious Diseases 2004, 4:38). Vergleichend sollte das Vorkommen der Erreger Antigene in verschiedenen Zielzellen bei unterschiedlichen Emphysemformen quantifiziert werden.

Operativ gewonnenes, Formaldehyd fixiertes, in Paraffin eingebettetes Lungengewebe von Patienten mit einem Alpha1-Antitrypsinmangel-E. (n=12), diffusen E. (n=47) und großbullösen E. (n=16) wurde mit einem Maus anti-Cp. psittaci Primärantikörper und einem Peroxidase basierten Detektionssystem untersucht. Die Anzahl von für Cp. psittaci-Antigene positiven Makrophagen, Pneumozyten Typ 2, bronchiolären Epithelzellen und Lymphozyten wurde in fünf Gesichtsfeldern pro Fall bezogen auf die Gesamtzahl des entsprechenden Zelltyps bestimmt. Unverändertes Lungengewebe von Patienten mit einem Hamartochondrom wurde als Negativkontrolle benutzt.

Die Detektionsraten waren in den bronchiolären Epithelzellen am höchsten, sie betrugen 41,3% beim Alpha1-Antitrypsinmangel E., 75,4% beim diffusen E. und 83,2% beim großbullösen E. Etwas niedrigere Nachweissraten fanden sich beim diffusen und großbullösen E. in Makrophagen (63,0 vs. 63,5%) und Pneumozyten Typ 2 (55,3% vs. 64,2%). Lymphozyten waren mit 36% beim großbullösen E. am häufigsten IHC-positiv. Beim Alpha1-Antitrypsinmangel E. fanden sich im Vergleich die geringsten Detektionsraten für alle Zellformen.

Cp. psittaci-Antigene können immunhistochemisch in den unterschiedlichen Zelltypen nachgewiesen werden. Hierbei sind bei den verschiedenen Emphysemformen in unterschiedlichen Zellen variierende Detektionsraten zu finden, welches von pathogenetischer Relevanz sein könnte.