Pneumologie 2005; 59 - P160
DOI: 10.1055/s-2005-864333

Eigenschaften neutrophiler Granulozyten aus induziertem Sputum im Vergleich zur bronchoalveolären Lavage bei COPD-Patienten mit akuter bronchopulmonaler Infektion

A Strassburg 1, A Niederfahrenhorst 1, A Lüers 1, K Dalhoff 1
  • 1Universität Lübeck, Medizinische Klinik III / Pneumologie, Infektiologie

Immer häufiger kommt induziertes Sputum (IS) bei pulmonalen Infekten im Rahmen von chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen (COPD) als nichtinvasives Diagnostikum und im Rahmen wissenschaftlicher Fragestellungen zum Einsatz. Bislang gibt es wenig Daten über die Vergleichbarkeit von IS und der bronchoalveolären Lavage (BAL). So ist bisher die Frage ungeklärt, ob IS und BAL im Hinblick auf neutrophile Granulozyten (PMN) vergleichbare Lungenkompartimente repräsentieren.

Von insgesamt 15 Patienten mit akuten bronchopulmonalen Infekten mit und ohne COPD wurden vergleichend Zell-Aktivität, Chemokin-Rezeptor Expression und Zellapoptose im induzierten Sputum, BAL und peripheren Blut gemessen.

Sowohl im Sputum als auch in der BAL zeigten die PMN im Vergleich zum Blut eine erhöhte Zellaktivität (CD11b: 36,1±49 vs. 27,2±10,4 rMFI). Beide CXCL-8 Rezeptoren waren signifikant herunterreguliert auf IS-PMN und BAL-PMN (CXCR-1 5±3,4 vs. 21,4±9,2 rMFI; CXCR-2 4,9±4,4 vs. 21,5±10,8 rMFI auf peripheren PMN). Allerdings zeigten die PMN aus induziertem Sputum im Vergleich zu BAL-PMN erhöhte Apoptose-Raten (3,88±3,71% vs. 0,4±0,23%).

PMN isoliert aus induziertem Sputum zeigen teils andere phänotypische Eigenschaften im Vergleich zu BAL-PMN. Es bleibt zu klären, inwiefern unterschiedliche Neutrophilenfunktionen in den verschiedenen Lungenkompartimenten verantwortlich sind.