Pneumologie 2005; 59 - V107
DOI: 10.1055/s-2005-864319

Kinetik des nasalen und exhalierten Stickstoffmonoxids (NO) bei allergischer Früh- und Spätreaktion: Gemeinsamkeiten und Unterschiede

S Korn 1, J Beier 2, C Heilmann 2, O Kornmann 1, R Buhl 1, KM Beeh 2
  • 1Schwerpunkt Pneumologie, III. Med. Klinik, Universitätsklinik Mainz
  • 2INSAF Institut für Atemwegsforschung Wiesbaden

Eine allergische Spätreaktion nach Allergenprovokation (AC) lässt sich in verschiedenen mukosalen Kompartimenten beobachten. NO gilt als Marker inflammatorischer Prozesse. Wir untersuchten die Kinetik des nasalen und exhalierten NOs (nNO vs. eNO) bei Patienten mit mildem Asthma nach Allergenprovokation.

Bei 12 männlichen Patienten mit intermittierendem Asthma (medianes Alter 28J., FEV1 97,0% vom Soll, PC20 Metacholin<8mg/ml) und allergischer Rhinitis wurden eine nasale und bronchiale AC mit jeweils dem gleichen Allergen durchgeführt (wash-out Phase: mind. 3 Wochen). nNO und eNO wurden jeweils vor AC, beim Peak der Früh- und Spätreaktion und 24 Stunden nach AC gemessen.

Alle Patienten zeigten nach bronchialer AC eine bronchiale Früh- (medianer (IQR) max. FEV1-Abfall 25% (24–35%), p=0,001) und Spätreaktion (13% (12–21%), p=0,004). Ebenso zeigten alle Patienten eine nasale Frühreaktion nach nasaler AC (max. Abfall des nasalen Flusses gemessen durch anteriore Rhinomanometrie 74% (42–83%), p=0,002), 10 Patienten hatten zusätzlich eine nasale Spätreaktion (63% (51–84%, p=0,002). eNO (-8% (-22-+5%) vom Ausgangswert, p=ns) und nNO (-14% (-36-(-4%)), p=0,039) waren während der Frühreaktion erniedrigt. Während der Spätreaktion nahm eNO tendenziell weiterhin ab (-13% (-26-+2%), p=ns), im Gegensatz dazu kam es zu einem nNO-Anstieg (9% (-5-+45%), p=ns). 24 Stunden nach AC kam es zu einem signifikanten Anstieg des eNO (22% (11–93%), p=0,039), nNO blieb unverändert (0% (-20%–31%), p=ns). Die intraindividuelle Differenz zwischen exhalierter und nasaler NO-Veränderung während der Spätreaktion war signifikant (Lunge-Nase: –18% (-73-+14%), p=0,039).

Die NO-Kinetik der allergischen Frühreaktion ist in Nase und Lunge vergleichbar, während sich im Rahmen der Spätreaktion, sowie nach 24 Stunden deutliche Unterschiede beobachten lassen. Die ursächlich zugrunde liegenden Mechanismen sind noch unzureichend bekannt.