Bewertung der Kosten und Ergebnisse der Chemotherapie bei Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC im Rahmen einer Anwendungsbeobachtung (ACTION)

Bei der Therapie des nichtkleinzelligen Bronchialkarzinoms (NSCLC) konnte innerhalb des letzten Jahrzehnts in der palliativen Situation ein erheblicher Fortschritt erzielt werden. Insbesondere neuere Chemotherapeutika haben in platinhaltigen Therapieregimen einen signifikanten Wirksamkeitsvorteil gezeigt. Darüber hinaus konnte mit den neueren Therapien eine Verbesserung der Lebensqualität der behandelten Patienten erreicht werden.

Obwohl dieser Fortschritt allgemein akzeptiert ist, stehen Verordnungen dieser Therapieoptionen verstärkt ökonomische Betrachtungen der Kostenträger gegenüber. Dabei kommt der Betrachtung der Gesamtkosten solcher Therapien zukünftig eine größere Bedeutung zu, als die alleinige Betrachtung der Arzneimittelkosten.

Insbesondere bei der Verwendung neuerer Substanzen liegen für das NSCLC solche Gesamtkostenanalysen nur als retrospektive Auswertungen klinischer Studien vor.

Die paneuropäische Anwendungsbeobachtung ACTION wurde initiiert um erstmals prospektiv die Therapien des NSCLC und deren Ergebnisse außerhalb klinischer Studien erfassen zu können und eine Betrachtung der Gesamtkosten vornehmen.

Dazu werden Therapieentscheidungen, Patientencharakteristika, Chemotherapien, Nebenwirkungen und Lebensqualität über 18 Monate erfasst.

Derzeit wurden in 5 europäischen Ländern (Deutschland, Finnland, Großbritannien, Niederlande und Portugal) ca. 1000 Patienten rekrutiert. Eine Analyse der Basisdaten der 571 deutschen Patienten zeigt eine für das NSCLC repräsentative Verteilung der Patientencharakteristika. In über 80% der Fälle wurden neuere Chemotherapeutika verwendet, mehrheitlich mit Platin kombiniert. Carboplatin wurde häufiger als Cisplatin verwendet. Die Verteilung der Chemotherapie Regime erlaubt eine Auswertung von Patientenkohorten die Gemcitabin Regime erhalten haben im Vergleich zu anderen Mono- oder Kombinationsregimen.