Pneumologie 2005; 59 - V137
DOI: 10.1055/s-2005-864302

Stationäre Behandlung bei COPD: In welchem Ausmaß ändern sich Funktionsparameter?

N Weber 1, S Heindl 2, O Weeg 1, K Häussinger 1, O Karg 2
  • 1Asklepios Fachkliniken München-Gauting, Abteilung Pneumologie und Thoraxchirurgie
  • 2Asklepios Fachkliniken München-Gauting, Abteilung Intensivmedizin und Langzeitbeatmung

Einleitung: Die stationäre Behandlung bei Exazerbation der COPD stellt einen erheblichen Kostenfaktor dar, ist häufig jedoch lebensrettend und führt in den meisten Fällen zumindest zu einer subjektiven Besserung.

Fragestellung: Geht die klinische Besserung auch mit einer Änderung der Funktionsparameter einher? In welchem Ausmaß ändern sich welche Parameter?

Methodik: Im Kalenderjahr 2003 wurden in unserer Klinik 310 Patienten mit COPD (durchschnittliche Dauer des Aufenthalts: 19,9±11,2 Tage) erfasst. Verglichen wurden die erstmals nach Aufnahme und vor Entlassung gemessenen Parameter Ein-Sekundenkapazität [FEV1 %pred.], Inspiratorische Vitalkapazität [IVC %pred.] Residualvolumen/Totalkapazität [RV/TLC (%)], Strömungswiderstand [Rt], Transferfaktor [TLCO], O2 unter Spontanatmung [O2Sp.] und Sechs-Minuten-Gehtest [6MWT]. Bei jedem Parameter wurden jeweils nur die Patienten berücksichtigt, bei denen bei Beginn und vor Entlassung eine Bestimmung möglich war. Änderung=Entlasswert minus Aufnahmewert als Prozentwert zum Aufnahmewert. Statistik: Wilcoxon Test für paarige Stichproben.

Ergebnisse:

Parameter

Anz. Messg.

Erstmessung

Letztmessung

Änderg. in %

Signifikanz p

FEV1 %pred

246

45,0±17,3

51,1±19,6

17,0

0,000

IVC %pred.

246

69,3±18,4

76,1±18,5

14,4

0,000

RV/TLC (%)

240

65,7±10,6

62,5±11,3

–4,5

0,000

Rt (kpa/l/s)

243

0,49±0,2

0,43±0,2

–9,3

0,000

TLCO %pred.

102

44,3±22,0

46,5±21,0

16,6

0,001

O2 Sp. (Torr)

198

59,9±9,8

62,0±9,5

3,6

0,004

6MWT (m)

121

162±171

307±146

70,5

0,000

Schlussfolgerung: Die häufig geschilderte subjektive Besserung geht mit einer geringfügigen, dennoch signifikanten Verbesserung der Lungenfunktionsparameter einher. Besonders deutlich lässt sich die Besserung in der Zunahme der Gehstrecke im 6MWT nachweisen; bei letzterem Kollektiv handelt es sich jedoch um selektierte (39% aller) Patienten.