Effizienz eines ambulanten körperlichen Trainingsprogramms zusätzlich zur Schulung bei Patienten mit COPD

In einer randomisierten, kontrollierten Studie an Patienten mit COPD (Trainingsgruppe (TG), n=10, Alter 61,3±7,6 Jahre, FEV₁: 52,4±13,6%Soll; Kontrollgruppe (KG), n=12, Alter 63,5±6,1 Jahre, FEV₁: 47±15,1%Soll) wurden die Effekte eines 12monatigen ambulanten Trainingsprogramms im Vergleich zu einer ebenfalls geschulten, medikamentös in gleicher Weise behandelten Kontrollgruppe untersucht. Die strukturierte ambulante Patientenschulung erfolgte mit dem evaluierten COBRA-Programm, das Training fand in einer Lungensportgruppe und als Heimtraining statt. Evaluiert wurden körperliche Leistungsfähigkeit, Kenngrößen der Lebensqualität und eine Kosten/Nutzen-Relation.

Wesentliche Ergebnisse:

Gegenüber den Ausgangswerten vor Trainingsbeginn kam es in der TG zu deutlichen Verbesserungen, mit einer Zunahme der peakVO₂ (p=0,02) um 11%, der Wattzahl an der anaeroben respiratorischen Schwelle (p=0,01) um 29%, der Handkraft links und rechts (p=0,003, p=0,004) um 17% bzw. 18% und der 6-Minunten-Gehstrecke (p=0,007) um 59 Meter (12%).

Im Bereich Lebensqualität kam es in der TG im SGRQ hochsignifikant (p=0,009) und klinisch relevant (6,3 Einheiten im Gesamtscore) und im SF36 zu hochsignifikanten Verbesserungen. Berechnungen nach dem QALY-Konzept ergaben für die TG einen Zugewinn von 0,06 QALYs.

Während des einjährigen Beobachtungszeitraumes ergab sich ein ökonomischer Vorteil eines Patienten der TG in Höhe von 337 €. Dabei betrug die Kostendifferenz pro Patient für die ambulante Versorgung 319 €, für die Arzneimittel 56 € und für die Heil- und Hilfsmittel 103 € gegenüber Kosten für das Trainingsprogramm von durchschnittlich 141 €.

Dieses ambulante, wohnortnahe Trainingsprogramm stellt eine effektive und kostengünstige Rehabilitationsmaßnahme dar. Die Inhalte wurden standardisiert, die Umsetzung ist reproduzierbar.