Pneumologie 2005; 59 - P252
DOI: 10.1055/s-2005-864269

Relevanz psychosozialer Aspekte in der pädiatrischen pneumologischen/dermatologischen Rehabilitation

M Hodapp-Lang 1, V Jung 1, U Kaiser 1
  • 1Hochgebirgsklinik Davos-Wolfgagang mit Allergieklinik Davos – Zentrum für Kinder und Jugendliche

Hintergrund: Im Konzept der Allergieklinik Davos – Zentrum für Kinder und Jugendliche – wird psychosozialen Aspekten ein besonderer Stellenwert eingeräumt. Dieser wesentliche Teilaspekt der Behandlung stützt sich sowohl auf klinische Beobachtungen als auch auf die hierzu vorliegende Literatur. Je nach Studie schwanken Angaben zur psychischen Komorbidität zwischen 11% (MacLean, Perrin, Gortmaker, & Pierre; 1992) bis 35% (Wade, Weil, Holden, Mitchell, Evans III, Kruszon-Moran, Baumann, Crain, Eggleston, Katten, Kercsmar, Leickly, Malveaux & Wedner; 1997). Klinische Beobachtungen zeigen, dass neben den Fragen zur Krankheitsbewältigung belastende familiäre Situationen, Verhaltensauffälligkeiten sowie Erziehungsfragen im Vordergrund stehen, worin sich die in der Literatur beschriebenen Verhaltensauffälligkeiten widerspiegeln.

Angebotsstruktur: Die Basis des psychosozialen Behandlungsangebotes stellt die Asthma- und Neurodermitisschulung für Kinder, Jugendliche und Eltern dar, in die Informationsmodule zu psychologischen Themen wie Stressbewältigung, Krankheitsverarbeitung in und mit der Familie, Umgang mit Juckreiz und Kratzen integriert sind. Darüber hinaus können Eltern, deren Kinder an komorbiden psychischen Belastungen leiden, Gruppenveranstaltungen über psychosoziale Begleitstörungen sowie ein Elterntraining besuchen. Je nach Indikation stehen den Betroffenen individuelle Angebote im psychotherapeutischen Einzelsetting zur Verfügung. Ergänzt wird der Ansatz durch konkrete Hilfen für die Nachsorge durch eine umfassende Rehabilitations- und Sozialberatung.

Schlussfolgerungen: Die in der Fachliteratur beschriebene psychische Komorbidität deckt sich mit den klinischen Beobachtungen. Zur umfassenden Behandlung der Betroffenen muss daher psychosozialen Aspekten verstärkt Rechnung getragen werden.