Pneumologie 2005; 59 - P421
DOI: 10.1055/s-2005-864264

Ventilatorische Ineffizienz unter Belastung bei Patienten mit kardialer Amyloidose

A Kristen 1, P Szalai 1, S Celik 1, M Lutz 1, TJ Dengler 1, HA Katus 1, MM Borst 1, FJ Meyer 1
  • 1Medizinische Universitätsklinik Heidelberg, Abteilung Innere Medizin III (Kardiologie, Angiologie, Pneumologie), Heidelberg

Die Leichtkettenamyloidose ist eine Systemerkrankung, die sowohl zur Beeinträchtigung der Herz- als auch der Lungenfunktion führen kann. Als ein Leitsymptom beider Organe tritt Dyspnoe auf, die durch eine ineffiziente Atmung bedingt sein kann. Die ventilatorische Effizienz (VE/VCO2 slope) unter Belastung ist in diesem Kollektiv noch nicht geklärt.

Daher wurde bei 18 Patienten (10 Männer; 8 Frauen; Alter 58,8±1,4 Jahre; NYHA 1,9±0,2) mit Leichtkettenamyloidose eine Fahrradergospirometrie in halbliegender Position nach einem Rampenprotokoll bis zum symptomlimitierten Abbruch durchgeführt. Das Maß der kardialen Amyloidablagerung wurde echokardiographisch anhand der Septumdicke bestimmt, und die Herzinsuffizienz mithilfe des NT-proBNP-Blutspiegels quantifiziert.

Bei Patienten mit kardialer Amyloidose (Septumdicke 12,9±0,6mm) war die maximale Sauerstoffaufnahme (peak VO2 17,6±1,8ml/kg Körpergewicht) vermindert und der VE/VCO2 slope unter Belastung (33,6±1,0) gering erhöht. Der Marker für das Ausmaß einer kardialen Funktionsstörung (NT-proBNP) korreliert mit der Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit (maximale Sauerstoffaufnahme; r=–0,57; p<0,05) sowie mit dem Grad der Atemineffizienz (VE/VCO2; r=0,69; p<0,05). Ein linearer Zusammenhang besteht zwischen Septumdicke und VE/VCO2 slope (r=0,58; p<0,05) bzw. maximaler Sauerstoffaufnahme (r=–0,55; p<0,05).

Schlussfolgerung: Im Gegensatz zur systolischen Herzinsuffizienz kommt es bei Patienten mit einer diastolischen Linksherzinsuffizienz aufgrund einer Amyloidose lediglich zu einer leichten ventilatorischen Ineffizienz. Anhand der Bestimmung der ventilatorischen Effizienz unter Belastung lässt sich der Grad der kardialen Beteiligung abschätzen.