Pneumologie 2005; 59 - P267
DOI: 10.1055/s-2005-864259

Intravenöses Iloprost zur Behandlung verschiedener Formen der PHT

R Ewert 1, C Opitz 2, R Wensel 3, S Lodziewski 4, M Halank 5, J Winkler 6, S Felix 1
  • 1Klinik für Innere Medizin
  • 2DRK Klinik Westend, Kardiologie
  • 3Universität Regensburg, Medizinische Klinik
  • 4Universität Greifswald, Klinik für Innere Medizin
  • 5Universität Dresden, Klinik für Innere Medizin
  • 6Universität Leipzig, Klinik für Innere Medizin

Während weltweit überwiegend Epoprostenol zur Therapie schwerer Formen der Pulmonalen Hypertonie (PH) eingesetzt wird, existieren nur vereinzelte Mitteilungen über die Anwendung von Iloprost (stabiles Analogon vom Prostazyklin).

Wir haben 45 Patienten mit PPH (35 weibl., mittleres Alter 45 Jahre) sowie 25 Patienten Patienten mit anderen Formen einer PH (17 weibl., mittleres Alter 48 Jahre) auf eine intravenöse Therapie mit Iloprost (Ilomedin, Schering Deutschland) eingestellt. Die Titration der Dosis wurde mit liegendem Rechtsherzkatheter vorgenommen und dabei die Hämo-dynamik erfasst. Vor Beginn der Behandlung lag der Cardiac Index bei 1,5±0,4 l/min/m2, die pulmonalvaskulären Widerstände bei 20±11 Wood Einheiten, die pulmonalarteriellen Mitteldrücke bei 60±13mmHg und die gemischtvenöse Sättigung bei 46±10%. Die Titration ergab eine signifikante Besserung der Werte mit einer durchschnittlichen Dosis von 1,5±0,6 ng/kg/min. Während der Dosisanpassung kam es bei drei Patienten zu psychotischen Reaktionen, welche unter Reduktion der Dosis verschwanden.

Während der bis zu 5 Jahren folgenden chronischen Behandlung konnte lediglich bei zwei Patienten die Dosis aufgrund ausgeprägter Knochenschmerzen nicht erhöht werden. In keinem der Fälle haben wir tödlich verlaufende Sepsisepisoden bei Katheterinfektionen (Applikation erfolgte über einen Hickman-Katheter) gesehen, wobei durchschnittlich alle zwei Jahre ein Wechsel (Infektion, Dislokation, Defekten) notwendig wurde. Aufgrund rezidivierenden Infektionen haben wir bei zwei Patienten die Therapie nach zwei bzw. vier Jahren abbrechen müssen. Komplikationen mit der Medikamentenpumpe (CADD-1 Pumpe, Deltec) traten nicht auf.

Somit sprechen unsere Erfahrungen dafür, dass die intravenöse Gabe von Iloprost bei ausgewählten Patienten mit PH sinnvoll sein kann. Trotz unzureichender Studiendaten belegen die Ergebnisse unserer Beobachtungen die Wirksamkeit und Sicherheit der Behandlung mit intravenösem Iloprost über Jahre.