Pulmonale Manifestationen der akuten, schwergradigen Mitralklappeninsuffzienz

Einleitung: Die akute schwergradige Mitralinsuffizienz ist durch klinische und röntgenologische Zeichen der akuten Linksherzinsuffizienz charakterisiert, kann jedoch im Einzelfall Symptome und Röntgenveränderungen verursachen, die zunächst an eine primär pulmonale Erkrankung denken lassen. In kurzer Zeit diagnostizierten wir bei drei Patienten eine schwer-gradige Mitralinsuffizienz, die zuvor unter dem Verdacht auf eine pneumologische Erkrankung eingewiesen worden waren.

Patientin Nr.1 (67J.): seit kurzem Belastungsdyspnoe und Reizhusten, röntgenologisch Infiltrat im rechten Lungenoberlappen und Pleuraergüsse beidseits.

Patient Nr. 2 (56J.): rasch zunehmende Luftnot, Hämoptysen und Fieber, röntgenologisch ausgedehnte Infiltrate beidseits.

Patient Nr. 3 (67J.): akute Dyspnoe, ausgeprägte Hämoptoe, röntgenologisch Oberlappeninfiltrat rechts.

Bei allen Patienten war ein lautes Systolikum auskultierbar. Die Mitralinsuffizienz und deren jeweilige Ursache (Sehnenfadenabriß) wurde mittels transthorakaler Echokardiographie diagnostiziert. Bei allen Patienten erfolge kurzfristig eine operative Therapie. Die Symptome und die röntgenologischen Veränderungen bildeten sich weitgehend zurück.

Schlussfolgerung: Die akute Mitralinsuffzienz kann mit atypischen Symptomen bis hin zum klinischen Bild einer diffusen alveolären Hämorrhagie und ungewöhnlichen Röntgenveränderungen, z.B. einem asymetrischen, auf den rechten Oberlappen beschränkten Lungenödem einhergehen, deren Kenntnis von entscheidender Bedeutung für eine rasche Diagnosesicherung und optimale Therapie ist.