Pneumologie 2005; 59 - P264
DOI: 10.1055/s-2005-864245

Regulation von hCLCA1 durch Lipopolysaccharid im humanen Lungengewebemodell und in vitro

HP Hauber 1, T Goldmann 1, E Vollmer 1, D Branscheid 1, P Zabel 1
  • 1Medizinische Klinik, Forschungszentrum Borstel Pathologie, Forschungszentrum BorstelThoraxchirurgie, Krankenhaus Großhansdorf

Einleitung: Eine gesteigerte Expression des calcium-aktivierte Chloridkanals hCLCA1 induziert die Muzinexpression in Epithelzellen. Bisher ist ungeklärt, ob hCLCA1 in humanen Zellen durch Lipopolysaccharid (LPS) induziert wird und somit eine Rolle bei der LPS-vermittelten Mukusexpression beim Menschen spielt.

Methodik: Humanes Lungengewebe (ex vivo Modell) und Zellen einer Schleimbecherzelllinie (Hela, in vitro Modell) wurden für 24h mit und ohne Zusatz von LPS (10 nM) kultiviert und die Expression von hCLCA1- und Mukusprotein gemessen. Die Mukusexpression wurde mittels PAS-Färbung bestimmt, die hCLCA1-Expression mithilfe der Immunhistochemie (Lungengewebe) bzw. Durchflusszytometrie (Zelllinie). Die Durchflusszytometrie wurde mit (intrazelluläre Expression) und ohne Permeabilisation (Zelloberflächenexpression) durchgeführt.

Ergebnisse: Im Lungengewebemodell war nach LPS-Stimulation eine deutlich gesteigerte Expression von Mukus und hCLCA1 in Schleimbecherzellen der Bronchien nachweisbar im Vergleich zu unstimuliertem Gewebe. In den Hela-Zellen war die Mukusexpression ebenfalls durch LPS stimulierbar. Die Expression von hCLCA1 war intrazellulär stärker als an der Zelloberfläche. Stimulation mit LPS führte zu einem erhöhten Anteil intrazellulär hCLCA1-positiver Zellen verglichen mit unstimulierten Zellen, wohingegen der Anteil hCLCA1-positiver Zellen mit Expression von hCLCA1 an der Zelloberfläche nach LPS-Zugabe deutlich verringert war.

Schlussfolgerungen: Die unter LPS-Zugabe beobachtete Steigerung der hCLCA1- und Mukusexpression im humanen Lungengewebemodell und in der Zellkultur deuten darauf hin, dass LPS über hCLCA1 eine Steigerung der Mukusexpression bewirken könnte. Die gesteigerte intrazelluläre hCLCA1-Expression weißt auf eine wichtige intrazelluläre Rolle dieses Proteins hin. Die gleichzeitig verminderte Expression von hCLCA1 an der Zelloberfläche könnte bedeuten, dass hCLCA1 durch LPS nach intrazellulär transferiert wird.