Pneumologie 2005; 59 - P410
DOI: 10.1055/s-2005-864238

Gegenüberstellung der Überlebenskurven chemotherapierter Patienten (n=2483) mit kleinzelligem und nichtkleinzelligem Lungenkarzinom im Land Brandenburg während des Zeitraumes 1998–2000 bzw. 2001–2003

H Marquaß 1, 2, S Marquaß 3, H Schweisfurth 1, H Kurbjuhn 3
  • 13. Medizinische Klinik (Pneumologie), Carl-Thiem-Klinikum, Cottbus
  • 2Akademisches Lehrkrankenhaus der Humboldt-Universität zu Berlin (Charité)
  • 3Brandenburgisches Tumorzentrum, Cottbus

In dieser Untersuchung wurde der Frage nachgegangen, ob signifikante Unterschiede des Überlebens bei Anwendung neuer Chemotherapeutika nachweisbar sind.

Ergebnisse

Im Land Brandenburg wurden im Zeitraum von 1998–2000 361 Patienten mit kleinzelligen und 776 Patienten mit nichtkleinzelligen Lungenkarzinomen registriert, die chemotherapiert wurden. Hinsichtlich der klinischen Kategorien (TNM) lag folgende Verteilung vor. Kleinzellige Lungenkarzinome: T1: 25 (7%), T2: 107 (29%), T3: 57 (16%), T4: 172 (48%). Nichtkleinzellige Lungenkarzinome: T1: 65 (8%), T2: 305 (39%), T3: 137 (18%), T4: 269 (35%). Gegenübergestellt wurden diesen chemotherapierte Lungenkarzinompatienten im Zeitraum 2001–2003. Das waren 434 Patienten mit kleinzelligen und 912 Patienten mit nichtkleinzelligen Lungenkarzinomen. Kleinzellige Lungenkarzinome: T1: 36 (8%), T2: 113 (26%), T3: 68 (16%), T4: 217 (50%). Nichtkleinzellige Lungenkarzinome: T1: 72 (8%), T2: 294 (32%), T3: 159 (17%), T4: 388 (43%). Mit dem Log Rank-Test wurden die Überlebenskurven der Kaplan Meyer Schätzung untersucht und keine signifikanten Unterschiede der Gruppen von 1998–2000 bzw. 2001–2003 sowohl für kleinzellige als auch für nichtkleinzellige Lungenkarzinome festgestellt.

Schlussfolgerung

Ungeachtet des verstärkten Einsatzes neuer wirksamerer Chemotherapeutika wie Taxane, Gemcitabine oder Vinorelbine und andere lassen sich (noch?) keine essentiellen Fortschritte im klinischen Alltag erkennen. Auch wenn der Benefit dieser Substanzen anhand dieses Vergleiches noch nicht belegbar ist, schließt das keineswegs einen positiven Einfluss auf klinischen Verlauf, Leistungszustand und Lebensqualität aus.