Pneumologie 2005; 59 - P344
DOI: 10.1055/s-2005-864233

Dysregulation des TGF-beta-Systems in Idiopathischer Lungenfibrose

M Hecker 1, I Chrobak 1, O Amarie 1, U Seay 1, J Jagielska 1, W Klepetko 2, W Seeger 1, O Eickelberg 1
  • 1Lungenzentrum Gießen, Medizinische Klinik II, Gießen
  • 2Universitätsklinikum Wien

Die Idiopathische Lungenfibrose (IPF) ist eine destruierende Erkrankung ohne effektive Therapieoptionen. Histologisch zeigen Lungen von IPF-Patienten eine erhöhte Ablagerung extrazellulärer Matrix, insbesondere Kollagen. Pathophysiologisch ist dies zu einem großen Teil auf eine Überexpression von TGF-beta und TGF-beta-induzierter Signaltransduktion zurückzuführen, bei der die Oligomerisation der Typ I und Typ II TGF-beta Rezeptoren und die Phosphorylierung der Smad Moleküle eine zentrale Rolle spielt. In dieser Studie haben wir das Expressionsmuster wichtiger Komponenten des TGF-beta-Systems in 8 Kontroll- und 6 IPF-Lungen untersucht. RT-PCR Analysen und Immunhistochemie wurden mit RNA Proben von frisch gefrorenem Lungengewebe bzw. Paraffin-konservierten Präparaten durchgeführt. Wir konnten für Smad3 eine signifikant erniedrigte Expression in IPF-Lungen im Vergleich zum Kontrollkollektiv darstellen. Zusätzlich konnte der TGF-beta Typ I Rezeptor Alk1 nur in Kontrollungen, nicht aber in Lungen von IPF-Patienten nachgewiesen werden. Für Smad 1, 2, 4, 5, 6, und TGF-beta Typ II Rezeptoren konnten wir keine Unterschiede in der Expression in Kontroll- und IPF-Lungen beobachten. Immunhistochemische Analysen bestätigten diese Resultate und zeigten ferner eine hohe Expression der Smad Moleküle in Bronchialepithelzellen, Typ II Alveolarepithelien und Makrophagen. Unsere Studie beschreibt eine Dysregulation von einzelnen Komponenten des TGF-beta-Systems, insbesondere von Alk1 und Smad3, in idiopathischer Lungenfibrose, und trägt damit zur weiteren Aufklärung der Pathogenese dieser fatalen Erkrankung bei.