Pneumologie 2005; 59 - P163
DOI: 10.1055/s-2005-864229

Wirkung von Formoterol auf die mukoziliare Clearance bei Patienten mit COPD

P Brand 1, S Häußermann 1, C Herpich 1, P Zeising 2, K Sommerer 1, G Scheuch 1, T Meyer 1
  • 1Inamed Research GmbH & Co. KG
  • 2Novartis Pharma

Einer der charakteristischen Befunde bei COPD-Patienten ist eine schwere Störung der mukoziliaren Clearance. Dabei ist die Frage offen, ob die Clearance Störung für die Entstehung des Krankheitsbildes mitverantwortlich oder lediglich ihre Folge ist. Der Einfluss von Medikamenten auf die mukoziliare Clearance kann prinzipiell für den Krankheitsverlauf bedeutsam sein, sei es durch Stimulation der gestörten Clearance oder durch deren Hemmung. In dieser Studie wurde die Wirkung von Formoterol (Foradil P®) auf die Clearance untersucht.

13 moderate COPD-Patienten (Gold II) nahmen an der Studie teil. In einem Cross-Over Design wurden die Patienten randomisiert entweder mit Placebo oder mit 2 mal 12µg Formoterol täglich für 7–9 Tage behandelt. Am Ende jedes Behandlungsabschnittes wurde die Clearance mit radioaktiv markierten, inerten und unlöslichen Eisenoxidpartikeln über einen Zeitraum von 24 Stunden gemessen. Die Testpartikel wurden dabei als Bolus in den funktionellen Totraum appliziert, so dass eine Deposition in der Lungenperipherie minimiert werden konnte.

Die Inhalation von Formoterol hatte keinen signifikanten Einfluss auf die mukoziliare Clearance.

Obwohl in vitro bereits gezeigt wurde, dass Formoterol die Zilienaktivität stimuliert, konnte eine klinisch messbare Verbesserung der Reinigungsfunktion der Lunge bei diesem Studiendesign nicht nachgewiesen werden. Dies kann damit erklärt werden, dass bei diesen COPD-Patienten bereits eine Rarifizierung funktionsfähiger Zilien vorliegt, deren Stimulation keinen signifikanten Einfluss auf die Clearance hat. Außerdem kann bei diesen Patienten die geschädigte Mukoziliarclearance durch Husten kompensiert werden, so dass Änderungen der Funktion des mukoziliaren Apparates nicht unbedingt einen Einfluss auf die totale Clearance aus den Atemwegen hat.

Allerdings muss man berücksichtigen, dass, in Anbetracht der hohen Variabilität der Mukoziliarclearance, die Gruppengröße für eine definitive Aussage eher zu klein ist.