ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2005; 114(1/02): 6
DOI: 10.1055/s-2005-864061
Rundschau

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Zahnärztliche Identifizierungsmaßnahmen nach dem 11. September 2001 - "Was am ehesten erhalten bleibt, sind die Zähne"

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Publication Date:
24 February 2005 (online)

 

Der Vorstand der Heraeus Kulzer GmbH und das "New York Dental Identification Team" anlässlich der Veranstaltung in Hanau.

Die sterblichen Überreste, die nach dem Terroranschlag des 11. September 2001 aus den Trümmern des World Trade Center geborgen wurden, reichten von Körperteilen über bezahnte Kieferfragmente bis hin zu Einzelzähnen. Das New Yorker Ärzteteam, das anhand dieser Überreste mit zahnärztlichen Untersuchungsmethoden beinahe jedes zweite Opfer identifizieren konnte, war im Oktober zu Gast bei Heraeus Kulzer in Hanau und berichtete über seine Arbeit. Aufgrund der herausragenden Leistungen war das Zahnärzteteam einige Tage zuvor in Mainz mit dem "Gösta-Gustafsson-Award" der Arbeitsgemeinschaft "Forensische Zahnmedizin der Deutschen Gesellschaft für Mund, Zahn- und Kieferheilkunde" ausgezeichnet worden.

Nach einer kurzen Begrüßung durch den Heraeus Kulzer Geschäftsführer Jan Rinnert gaben Dr. Howard Glazer, stellvertretender Teamleiter des "New York Dental Identification Team", und seine Kollegen durch authentisches Bildmaterial Einblicke in Identifizierungsmaßnahmen bei Flugzeug- und Zugunglücken. Sie schilderten Ihre persönlichen Erlebnisse kurz nach dem Anschlag in New York sowie Arbeitsabläufe und Methoden bei der Identifizierung.

Die Zähne sind das härteste Material des menschlichen Körpers. Die Einzigartigkeit jedes menschlichen Gebisses ermöglicht es, die Person anhand der Überreste eindeutig zu identifizieren, vorausgesetzt, es existieren Röntgenaufnahmen oder Abdrücke, die vor dem Unglück gemacht wurden. Per Computer erfolgt ein Abgleich der Röntgenaufnahmen der Fundstücke mit den in einer Datenbank gespeicherten Aufnahmen. "Mittels dieser Methode konnten etwa 55-60% der Opfer eindeutig identifiziert werden", so Dr. Howard Glazer in Hanau. Häufig war es die Kombination von zahnmedizinischer Analyse mit DNA Tests und, wenn vorhanden, Fingerabdrücken, die zum Erfolg führte. Doch auch die Medizin hat Grenzen - bis heute konnten 1200 der geschätzten 2800 Opfer nicht identifiziert werden.

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