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DOI: 10.1055/s-2005-863930
Torische Intraokularlinsen in Kombination mit einer sphärozylindrischen Brillenkorrektur zur Kompensation der Aniseikonie
Hintergrund: Aniseikonie zählt zu den wichtigsten ungelösten Problemen in der modernen Kataraktchirurgie und kann die Sehleistung einschränken oder zur Diplopie führen. Ziel dieser Studie ist de Vorstellung eines Berechnungsschemas zur Simulation eines korrigierten pseudophaken Auges mit einem auf das kontralaterale Auge abgestimmten meridionalen Abbildungsmaßstab (MA).
Methode: Auf der Basis eines zentrierten optischen astigmatischen Systems im paraxialen Raum wurden 4×4 Refraktions- und Translationsmatrizen definiert. Im weiteren wurde eine torische Intraokularlinse (TIOL) sowie eine sphärozylindrische Brillenkorrektur (SZBK) durch Lösung eines linearen Gleichungssystems so gewählt, dass 1) das optische Gesamtsystem vollständig auskorrigiert und 2) der MA an den des kontralateralen Auges angepasst war.
Ergebnisse: In Beispiel 1 wurde eine TIOL und eine SZBK berechnet zur Kompensation des kornealen Astigmatismus und zur Realisierung einer vorgegebenen isomeridionalen Abbildung. In Beispiel 2 wurde zunächst das meridionale Abbildungsverhalten des kontralateralen Auges bestimmt, und anschließend eine geeignete Kombination aus TIOL und SZBK berechnet, welche bei vorgegebener Zielrefraktion den MA des kontralateralen Auges abbildet.
Schlussfolgerung: Wir stellten ein en bloc Berechnungsschema zur Beschreibung eines optischen Systems mit torischen Grenzflächen vor, mit dem durch geeignete Kombination aus Linse und Brille ein nahezu beliebige MA realisiert und somit Aniseikonie eliminiert werden.