Klin Monbl Augenheilkd 2005; 222 - V17
DOI: 10.1055/s-2005-863832

Intraindividueller Vergleich einer hydrophilen mit einer hydrophoben Acryllinse

M Georgopoulos 1, L Vock 1, R Menapace 1, W Bühl 1, T Neumayer 1, S Sacu 1, O Findl 1
  • 1Wien

Hintergrund: In der vorliegenden Studie wird eine hydrophobe mit einer hydrophilen single-piece Acryllinse (IOL) in Bezug auf Nachstarausprägung, Kapselsackeigenschaften(KS-E), Refraktion und Visus nach einem Jahr verglichen.

Patienten und Methode: In standardisierter Kleinschnitt-Kataraktchirurgie erhielten 53 Patienten an einem Auge die hydrophobe single-piece IOL SA60AT (Fa. Alcon) und am kontralateralen Auge die hydrophile angulierte single-piece IOL ACR6DSE (Fa. Corneal). Ein Jahr postoperativ wurden Refraktion, Visus, Spaltlampenbefunde (KS-E, Fibrose,...) und digitale Retroilluminationsfotos (objektive Nachstarauswertung) erhoben.

Ergebnisse: Der Abstand zwischen Linsenoptik und Vorderkapsel ist bei der ACR6DSE signifikant häufiger positiv. Die SA60AT induziert signifikant mehr vordere Kapselfibrose. Die ACR6DSE zeigt im Vergleich zur SA60AT mehr regeneratorischen Nachstar der hinteren Kapsel.

Schlussfolgerungen: Die ACR6DSE zeigt eine posteriore Lage im KS mit einem Abstand zum vorderen Kapselblatt, das dadurch meist klar bleibt. Bei der SA60AT legt sich das vordere Kapselblatt an die Linsenoptik an und entwickelt eine starke Fibrose. Obwohl bei der ACR6DSE die KS-Fusion am Optikrand meist ausbleibt, kommt es nicht zum starken Vorwachsen von Regeneraten unter die Optik.